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Der Verdächtige wurde am Montag in Gewahrsam genommen (Symbolbild).

Foto: Reuters / Andrew Kelly

Ein New Yorker Polizeibeamter muss sich wegen mutmaßlicher Spionage für China vor Gericht verantworten. Er wird beschuldigt, für die chinesische Regierung Informationen über die tibetische Gemeinde New Yorks gesammelt zu haben, wie aus der am Montag veröffentlichten Anklageschrift hervorgeht.

Der gebürtige Chinese erhielt in den USA politisches Asyl, nachdem er angegeben hatte, von den chinesischen Behörden wegen seiner tibetischen Wurzeln gefoltert worden zu sein. Nach Angaben der Ermittler waren seine Eltern jedoch beide Mitglieder der Kommunistischen Partei in China.

Verdächtiger in Gewahrsam

Zwischen 2018 und 2020 soll er auf Anweisung des chinesischen Konsulats in New York Informationen über die Aktivitäten der tibetischen Gemeinde gesammelt und mögliche Informanten ausgemacht haben. Zudem soll er Mitgliedern des chinesischen Konsulats Zugang zu Veranstaltungen des New Yorker Police Departments gewährt haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der 33-Jährige, der auch der US-Heeresreserve angehört, für seine Dienste mehrere zehntausend Dollar erhalten hat. Er wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Montag einem Richter vorgeführt und in Gewahrsam genommen.

Die chinesische Regierung wies die Vorwürfe am Dienstag als "völlig erfunden" zurück. (APA, AFP, 22.9.2020)