Die Internationale Raumstation auf einer Aufnahme vom 4. Oktober 2018.

Foto: NASA/Roscosmos

Houston – Die Internationale Raumstation ISS musste mit einem Ausweichmanöver eine mögliche Kollision mit Weltraumschrott verhindern. Die dreiköpfige Besatzung an Bord habe ihren Kurs rund 400 Kilometer über der Erde leicht verändert, teilten die US-Weltraumbehörde Nasa und die russische Kollegen von Roskosmos am Mittwoch mit. Die Crew nutzte demnach die Triebwerke des angekoppelten russischen Raumfrachters Progress 75, die für 150 Sekunden zündeten.

Hätte die ISS nicht ihre Position verändert, wäre der unbekannte Weltraumabfall, der erst sehr spät bemerkt worden war, dem Außenposten der Menschheit gefährlich nahe gekommen, hieß es weiter. Die Mannschaft habe sich in das russische Segment der ISS für alle Fälle in Sicherheit gebracht, um dem Raumschiff Sojus MS-16 näher zu sein.

Keine Gefahr für die Besatzung

Die drei Raumfahrer seien aber zu keiner Zeit in Gefahr gewesen. Sie hätten kurz nach dem erfolgreichen Manöver ihre reguläre Arbeit wieder aufgenommen. Anfang Oktober soll die ISS ihre Position wieder anpassen.

Die Station war schon mehrfach zu solchen Manövern gezwungen. Zu Schäden kam es bisher nicht. Meist sind es Teile alter Satelliten, die durch die Schwerelosigkeit irren. Zur Zeit leben und arbeiten die Kosmonauten Iwan Wagner und Anatoli Iwanischin und der US-Astronaut Chris Cassidy auf der ISS. Am 14. Oktober wird das Team um drei weitere Raumfahrer verstärkt. (red, APA, 23.9.2020)