Symbolbild: Eine Delogierung in Wien.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Civvl heißt ein Startup, das in den USA aktuell floriert. Die Plattform vermittelt zwischen Vermietern und Freiberuflern, die bei einer Zwangsräumung mitarbeiten. Die US-Firma macht keinen Hehl daraus, dass die Corona-Pandemie ihr Geschäft massiv antreibt. Civvl schreibt selbst, dass sie dank COVID-19 eine der "schnellsten Möglichkeiten sind, an Geld zu kommen".

"Uber für Delogierungen"

Bei Vice wird das Unternehmen als das "Uber für Delogierungen" bezeichnet. Civvl bietet seine Dienste mittlerweile in der gesamten USA an und brüstet sich mit Fotos von leergeräumten Wohnungen und Häusern. "Viel zu viele Menschen haben aufgehört, ihre Mieten oder Hypotheken zu zahlen, weil sie dachten, dass ihnen nichts passiert", ist auf der Website des Dienstes zudem zu lesen.

Unternehmen wehrt sich

Laut Business Insider bewegt sich der Service in einem rechtlichen Graubereich. Man verweist jegliche rechtliche Konsequenzen auf die Vermieter, die die App nutzen. Mit dem Vice-Artikel konfrontiert, richtete das Jungunternehmen aus, dass der Bericht "komplett falsch" sei, ohne näher auf die Fehler einzugehen. Zudem wurde betont, dass man einfach nur einen Dienst für "frustrierte Vermieter" anbieten wolle.

Mit Fake-Zitat geworben

Das Unternehmen weist ferner darauf hin, dass es nur darum geht, die Wohnung beziehungsweise das Haus nach dem Auszug zu reinigen. Allerdings wird auf der Website damit geworben, dass zugleich auch die Delogierung von den Freiberuflern ausgesprochen wird. Dass man es mit der Wahrheit nicht so ernst nimmt, soll zudem ein Zitat der New York Times aufzeigen, das auf der Website platziert, so aber nie von der Zeitung veröffentlicht wurde. (red, 23.9.2020)