Im Viertelfinale führte Salzburg (Holloway) gegen Villach (Karlsson, Cundari) beim Abbruch im März mit 2:1. Am Freitag sieht man sich wieder.

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Die vergangene Eishockeysaison wurde wegen der Pandemie im Viertelfinale abgebrochen, es gab keinen Meister. Auch zu Beginn des Spieljahrs 2020/21 muss das Prinzip Hoffnung herrschen.

Frage: Wieso läuft die EBEL jetzt unter dem Namen ICE?

Antwort: Das liegt vor allem daran, dass der Erste-Bank-Eishockey-Liga, eben EBEL, der Hauptsponsor abhandenkam. Bemerkenswert ist, dass mit Bet-at-Home ein neuer Hauptsponsor gefunden wurde. Die Liga heißt jetzt also Bet-at-Home ICE Hockey League. Sie kürzt sich ICE ab, das ist vielleicht nicht so logisch wie bei Zügen (Intercity-Express), klingt aber ebenfalls flott.

Frage: Welche Vereine spielen mit, wie sieht der Modus aus?

Antwort: Es nehmen unverändert elf Vereine aus vier Ländern teil. Österreich (Black Wings Linz, Dornbirn, KAC, Villach, Salzburg, Innsbruck, Graz, Vienna Capitals), Italien (HC Südtirol), Ungarn (Szekesfehervar) und die Slowakei mit Neueinsteiger Bratislava Capitals. Der Grunddurchgang hat 44 Runden, ihm folgt eine Zwischenrunde mit zehn Runden, daran schließt das Playoff (jeweils Best-of-seven) an. Daraus ergibt sich eine Maximalanzahl von 75 Spieltagen.

Frage: Wie viele Zuseher dürfen in die Hallen?

Antwort: Nach derzeitigem Stand dürfen maximal 1500 live dabei sein, bei einigen Vereinen sind wegen lokaler Vorgaben von vornherein nur 1000 zugelassen. Es gibt lediglich Sitzplätze und personalisierte Tickets, Essen und Trinken ist nur auf den Sitzplätzen erlaubt.

Frage: Servus TV ist als Free-TV-Partner der Liga abgesprungen, sie fand in Puls 24 und dem Schwesternsender Puls 4 rasch Ersatz. Wie genau sehen die TV-Pläne aus?

Antwort: Puls 24 zeigt ein Spiel pro Woche live. Bis zu 45 Spiele sind garantiert, wenn die Saison wie geplant verläuft. Hauptsendetermin ist Sonntag. Als Experten fungieren Greg Holst, Daniel Welser und die Ex-Teamtorfrau und erste A-Lizenz-Trainerin Theresa Hornich. Sky ist Pay-TV-Partner geblieben und zeigt circa 50 Livespiele, dazu kommt ein wöchentliches Magazin. Als Experten sind wie gewohnt Gary Venner, Bernd Brückler und Florian Iberer im Einsatz. Zusätzlich will die Liga, die von den TV-Partnern die Streamingrechte bekam, alle Spiele im Internet übertragen. So sollen viele Fans die Möglichkeit bekommen, Spiele mitzuverfolgen.

Frage: Was passiert, wenn Reiseeinschränkungen verhindern, dass die ausländischen Vereine nach Österreich reisen können – oder die österreichischen ins Ausland?

Antwort: Im Falle des Falles ist vorstellbar, dass sich die Liga als rein österreichische Meisterschaft fortsetzt. Jochen Pildner-Steinburg, langjähriger Präsident der Graz 99ers und der steirischen Industriellenvereinigung, steht seit Juli auch der Liga vor und sieht sie, wie er der Austria Presse Agentur (APA) sagte, "gut gerüstet". Man will darauf vorbereitet sein, dass Corona-bedingt Spiele ausfallen oder dass im Saisonverlauf vielleicht gar keine Zuseher mehr in die Hallen dürfen.

Frage: Die Vereine, deren Haupteinnahmequelle der Ticketverkauf ist, müssen große Einbußen hinnehmen. Können das alle wegstecken?

Antwort: Für Pildner-Steinburg sind 1500 Zuseher "eine Grenze, mit der die Vereine in der Anfangsphase überleben können". Salzburg (Mateschitz!) und KAC (Horten!) haben mehr Reserven als Dornbirn oder Innsbruck. Der ICE-Präsident hofft, dass die Regierung den Vereinen Ausfälle kompensiert. Es gebe "gute Signale" von Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne).

Frage: Hat Corona dazu geführt, dass die Vereine weniger Legionäre verpflichten und vermehrt auf heimische Spieler setzen?

Antwort: Mit Sicherheit. Und davon könnte, auf Sicht, auch das Nationalteam profitieren. Beste Beispiele sind die Vienna Capitals und der KAC. Die Caps haben statt elf nur noch sechs Legionäre unter Vertrag, dafür 19 Wiener, unter ihnen 14 aus dem eigenen Nachwuchs. Der KAC geht sogar nur mit fünf Legionären in die Saison. (Fritz Neumann, 24.9.2020)