Deutschland soll vermehrt die Corona-App nutzen.

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Trotz zahlreicher Nutzer leidet die Wirksamkeit der Corona-App in Deutschland unter einem eingeschränkten Nutzungsverhalte. Zwar gebe es 18,2 Millionen Nutzer und damit so viele wie für alle anderen europäischen Warn-Apps zusammen, aber viele Corona-Infizierte würden auch 100 Tage nach der Einführung der App dort ihr positives Testergebnis nicht eintragen, sagte der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch in Berlin.

"Herausforderung"

Ihre Kontaktpersonen würden somit auch keine entsprechende Warnung erhalten, so Spahn. Kanzleramtschef Helge Braun verwies auf die steigenden Infektionszahlen und sagte mit Blick auf den Winter: "Es wird noch mal eine Herausforderung, die Corona-Fallzahlen niedrig zu halten." Deshalb komme der von der Deutschen Telekom und SAP im Auftrag der Bundesregierung entwickelten Warn-App eine "große Bedeutung" zu. Spahn und Digital-Staatsministerin Dorothee Bär sagten, die App sei ein wichtiges Instrument, um Infektionsketten zu unterbrechen.

Spahn appellierte an Nutzer

Spahn appellierte an die Nutzer der App, ihre Daten auch wirklich zu teilen. Er zeigte sich besorgt, dass nur ein Teil der Positiv-Getesteten ihr jeweiliges Ergebnis weitergäben – obwohl andere Warn-App-Nutzer nur eine anonymisierte Warnung erhielten. 5000 Nutzerinnen und Nutzer hätten aber ein positives Testergebnis eingetragen und so geschätzt je zehn bis 20 Kontaktpersonen über mögliche Ansteckungsrisiken gewarnt. (APA, 23.9.2020)