Steam griff nach Protesten bei einem rechtsextremen Spiel durch.

Foto: Valve

Der Protest hat sich offenbar ausgezahlt: Steam entfernte ein rechtsextremes Spiel, das von einem Österreicher entwickelt wurde. Die US-Plattform löschte zugleich auch das Konto des Vereins hinter dem Game. Dieser beklagt, dass ihr Titel, das erste Spiel ist, "das aus politischen Gründen gelöscht" wurde. Ferner wird betont, dass das Game ohnehin ein Erfolg ist, weil bereits 23.000 Downloads verzeichnet wurden.

Inhalte des Games

Zuvor formte sich Widerstand rund um das Spiel. Bekannte Rechtsextremisten wie etwa Martin Sellner traten darin gegen ein "Globo Homo"-Regime an. Wie berichtet wurde auch offen mit antisemitischen Codes gespielt. So trägt ein Spielbösewicht die Gesichtszüge von George Soros, der in den vergangenen Jahren zum Feindbild von Antisemiten und Rechts-außen-Politikern avanciert ist.

Valve überrascht

Dass Steam nun tatsächlich das Spiel entfernte ist durchaus außergewöhnlich. So hat Betreiber Valve in der Vergangenheit betont, dass man im Grunde sämtlichen Content erlaube – außer dieser sei illegal oder Trollen. Vorausgegangen war eine Debatte um eine Amoklauf-Simulation. Der US-Konzern hinter der Plattform betonte damals, dass man nicht mehr für die Inhalte verantwortlich sein wolle, da der Spieler einfach entscheiden kann, welchen Content er nutzt oder eben nicht.

Behörde war in Deutschland informiert

Auf Reddit formierten sich jedoch etliche User, die das Game meldeten und auch an die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPJM) herantraten. Dort wurde einem Nutzer mitgeteilt, dass man von dem Spiel bereits Kenntnis genommen habe und aufgrund des Zensurverbots erst einmal die Veröffentlichung abwarten müsse. Diese erfolgte dann am 18. September. Allerdings war es nur ein kurzes Gastspiel, wie sich nun zeigte. (red, 23.9.2020)