Timothy Snyder mit seinem Sohn (rechts) bei der Auszeichnung durch den Bundespräsidenten.

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Der US-Historiker Timothy Snyder ist am Mittwoch von Bundespräsident Alexander Van der der Bellen mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet worden. Der Yale-Professor wurde vor allem durch seine Bücher "Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin" über nationalsozialistische und stalinistische Massenverbrechen im Europäischen Osten sowie "Black Earth. Der Holocaust und warum er sich wiederholen kann" bekannt.

"Dieses Ehrenzeichen gilt dem weltweit anerkannten und geschätzten Historiker, dem es bei der Behandlung seiner Themen gelingt, einen neuen, noch nicht dagewesenen Blick auf zeithistorische Ereignisse zu werfen", betonte Van der Bellen. "Es gilt also dem Zeitgeschichtler und Zeitdiagnostiker, jedoch auch dem engagierten Zeitgenossen, dem Forscher und Rezensenten Timothy Snyder ebenso wie dem Schriftsteller, also Künstler Timothy Snyder."

Der Historiker ist auch Permanent Fellow am Wiener Institut für die Wissenschaften vom Menschen und Vortragender am Kreisky Forum für Internationalen Dialog sowie bei den Wiener Vorlesungen. "Überall wird deutlich, dass Österreich ein ganz wesentlicher Ort für Ihr Wirken und Leben ist", so der Bundespräsident in Richtung Snyder, dessen gerade erschienenes Buch "Die amerikanische Krankheit. Vier Lektionen aus einem US-Hospital" mit dem US-Gesundheitswesen abrechnet. (APA, 24.9.2020)