China hat kürzlich das erste Mal in zwölf Jahren die Liste der Technologien erweitert, deren Export verboten oder eingeschränkt ist.

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Im Ringen um einen Deal mit Oracle und Walmart hat der chinesische TikTok-Eigner ByteDance Exportlizenzen in China beantragt. Der Antrag sei bei der zuständigen Behörde eingereicht worden, teilte der chinesische Technologieriese am Donnerstag auf seiner Nachrichtenplattform Toutiao mit, ohne sich dabei auf seine US-Aktivitäten zu beziehen. Man warte nun auf eine Entscheidung.

US-Präsident Donald Trump droht mit dem Verbot der in den USA beliebten Kurzvideoplattform TikTok, weil er sich um die Sicherheit der Daten von US-Amerikanern sorgt und Spionage durch die chinesische Regierung befürchtet. Ein Deal mit den beiden US-Konzernen gilt als Möglichkeit, dies zu verhindern. Die Details über die getroffenen Vereinbarungen variieren jedoch deutlich, je nachdem, ob sich ByteDance oder die US-Konzerne äußern. Vor allem bei den für Trump wichtigen künftigen Mehrheitsverhältnissen bei TikTok gibt es unterschiedliche Angaben.

Handhabe

China hat kürzlich das erste Mal in zwölf Jahren die Liste der Technologien erweitert, deren Export verboten oder eingeschränkt ist. Experten sahen darin einen Schritt, um Handhabe über den TikTok-Deal zu erhalten. Vor allem die Algorithmen, die darüber bestimmen, welche Videos in welcher Reihenfolge den Nutzern gezeigt werden, gelten bei TikTok als wertvoll und als Geheimnis hinter dem Erfolg des vor allem bei Jugendlichen sehr beliebten Dienstes. ByteDance hat betont, keine Technologie an Oracle zu übertragen, obwohl der SAP-Konkurrent in der Lage sein soll, den Quellcode zu überprüfen. Der chinesische Konzern hat immer wieder erklärt, für den Deal grünes Licht aus den USA wie auch der Volksrepublik zu benötigen. (APA/Reuters, 24.9.2020)