Bild nicht mehr verfügbar.

US-Medien haben bereits plausible US-Wahl-Szenarien ausgearbeitet.

Foto: AP

Die Wahl in den USA dreht sich vom Standpunkt Donald Trumps und seiner Anhänger darum, ob die weißen, national-religiösen Amerikaner, bereits eine knappe Minderheit, ihre Privilegien in einer zunehmend "bunteren" Gesellschaft aufrechterhalten können.

Trump selbst hat jetzt auf eine Reporterfrage, ob er eine friedliche Amtsübergabe garantieren könne, nur geantwortet: "Man wird sehen."

Man muss davon ausgehen, dass er nicht daran denkt, eine Niederlage (die keineswegs garantiert ist), auch zu akzeptieren.

US-Medien wie "Atlantic", "Slate", "USA Today" und zahlreiche individuelle Autoren haben bereits plausible Szenarien ausgearbeitet, die unter dem Motto "How Trump will/can steal the election" laufen. Sie stützen sich dabei auf seine eigenen Äußerungen und Handlungen, vor allem auf seine ständige Abwertung der Briefwahl.

Ein Szenario geht so: Es gibt einen Rekord an Briefwahlstimmen. In der Wahlnacht sind aber längst nicht alle ausgezählt. Trump erklärt sich einfach zum Sieger, und die Parlamente von Bundesstaaten, in denen er nach direkt abgegebenen Stimmen vorne liegt, aber das Endergebnis mit Wahlkarten noch nicht da ist, teilen ihm einfach ihre Wahlmänner zu. So kommt er über die notwendige Zahl von Wahlmännern.

Andere Szenarien halten sogar einen Staatsstreich für möglich. Absurd? Nicht, wenn man Trump zuhört.

(Hans Rauscher, 24.9.2020)