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Die deutsche UFA verfilmt den Wirecard-Skandal.

Foto: Reuters / Michael Dalder

Aschheim (APA/AFP) –

Schon im ersten Quartal des kommenden Jahres soll ein Film über den Wirecard-Skandal gezeigt werden. Der Film solle dann im Streamingdienst TV Now angeboten und zeitgleich weltweit vertrieben werden, kündigte der Chef der Bertelsmann-Tochter UFA, Nico Hofmann, in der "Süddeutschen Zeitung" vom Freitag an. TV Now gehört zur Mediengruppe RTL, der von der UFA produzierte Film dürfte auch bei RTL laufen.

Hofmann sagte, Wirecard sei eine "große Theatershow" gewesen. Er erwähnte Medienberichte, wonach der Bezahldienstleister Wirtschaftsprüfer mit Schauspielern in nachgebauten Bankfilialen getäuscht haben soll. "Das hat fast etwas von Satire", konstatierte der UFA-Chef.

"Steilvorlage für eine spannende Dramaturgie"

Hofmann sagte auch, vor allem die beiden früheren Wirecard-Spitzenmanager Markus Braun und Jan Marsalek hätten sein Interesse geweckt. Die beiden seien psychologisch sehr unterschiedlich: "Das ist eine Steilvorlage für eine spannende Dramaturgie". Laut Hofmann ist aber noch offen, wer die beiden früheren Wirecard-Manager, die beide Österreicher sind, spielen wird.

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Braun ist in Haft, Ex-Finanzchef Marsalek befindet sich auf der Flucht. Wirecard soll jahrelang seine Bilanzen gefälscht haben. Insgesamt 1,9 Milliarden Euro, die auf Konten in Asien liegen sollten, sind nicht auffindbar. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. (APA, 25.9.2020)