Der Tiefspeicher des Naturhistorischen Museums in Wien.

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Wien – Drei Wiener Museen sollen nach der neuesten Empfehlung des Kunstrückgabebeirates vom heutigen Freitag Werke retournieren. Das Naturhistorische Museum Wien soll demnach Weichtierschalen (Conchilien) und eine Sammlung konservierter Pflanzenbelege (Herbar), die ursprünglich aus dem Benediktinerstift Göttweig stammen und von den Nazis enteignet wurden, an die Klosterbrüder zurückgeben.

Dem Volkskundemuseum wiederum wird die Rückgabe von sechs Glasobjekten aus der Sammlung Albert Pollak anempfohlen, die 1938 von den Nazis geraubt worden war. Auch wenn die dem Volkskundemuseum vor dem Krieg zugefallenen Werke nach 1945 den Erben nach Pollak, der 1943 im Exil verstorben war, zugesprochen wurden, mussten diese einer Widmung der betroffenen sechs Glasobjekte an das Museum im Gegenzug für eine Ausfuhrgenehmigung für die restlichen Stücke zustimmen.

Und schließlich soll das zum KHM-Verband gehörende Theatermuseum weitere 51 Blätter mit Kostümentwürfen und Dekorationsskizzen aus dem einstigen Bestand der Firma "Werkstätte für dekorative Kunst" retournieren. Diese waren vom damaligen und später ermordeten Besitzer Wilhelm Berman kurz vor der "Arisierung" der Firma der damaligen Theatersammlung der Nationalbibliothek zum Kauf angeboten worden, wobei unklar ist, ob die Kaufsumme je ausbezahlt wurde. (APA, 25.9.2020)