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Mitglieder der rechtsextremen Gruppe bei einer Demonstration Mitte August in Portland.

Foto: AP / Noah Berger

Portland – Am Samstag werden in Portland im US-Bundesstaat Oregon mehrere tausend Mitglieder der rechten Gruppierung "Proud Boys" erwartet. Im Rahmen einer Rallye wollen sie dort ihre Unterstützung für die Polizei kundtun. In einem offenen Brief sprachen Politiker der Stadt und des Bundesstaats von einer "physischen Gefahr" für die Einwohner Portlands. Die Teilnehmer hätten im Vorfeld offen taktische Manöver und militärisch inspirierte Marschformationen besprochen und geplant, Chaos und Gewalt zu verbreiten. Governeurin Kate Brown verhängte am Freitag für die Dauer des Wochenendes den Ausnahmezustand über die Stadt.

Schauplatz des Protestsommers

Portland war im Sommer einer der Hauptschauplätze der Massenproteste gegen Polizeigewalt und für die "Black Lives Matter"-Bewegung. Nun reisen rechtsextreme Gruppierungen in die Stadt, um dort ihre Gegenproteste abzuhalten. Zusammenstöße zwischen rechten und linken Demonstranten hatten sich zuletzt gehäuft, in Portland und Kenosha war es im August zu tödlichen Schusswechseln gekommen. Portlands Polizei soll die Mitglieder der "Proud Boys" und die Teilnehmer einer geplanten Gegendemonstration nun auseinander halten. Unter dem Ausnahmezustand sind die Beamten berechtigt, "angemessene Gewalt" auszuüben.

"Westliche Werte"

Die "Proud Boys" sind eine rechtsextreme Gruppierung, die nur Männer in ihre Reihen aufnimmt. Sie propagieren Waffenrechte, sogenannte "westliche Werte" und unterstützen die Wiederwahl von US-Präsident Trump. Die paramilitärisch organisierten "Proud Boys" werden von Menschenrechtsgruppen als "Hassgruppe" eingestuft. (red, 26.9.2020)