Einen der besten Witze seiner Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump diese Woche geliefert.

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Die New York Times und ihre Leser sind nicht als Trump-Fankreis bekannt. Insofern kam es etwas verblüffend, als ein Poster kürzlich ins Internetforum des Blattes schrieb, Trump sei "der lustigste Präsident der US-Geschichte", Joe Biden dagegen "dull as dishwater", sinngemäß also ein sterbenslangweiliger Umstandskommissar (trotz dieser Einschätzung endete das Posting dann doch mit dem Rat, im November nur ja Biden zu wählen).

Wo der NYT-Poster recht hat, hat er recht. Fad wird einem mit Trump nie, was in Zeiten, wo die Leute schon ganz unrund werden, wenn man sie nicht alle fünf Minuten mit einem neuen Facebook-Radau oder einer Twitter-Hysterie versorgt, einen riesigen politischen Vorteil bedeutet.

Bekennender Pussy-Bär

Einen der besten Witze seiner Amtszeit hat der US-Präsident aber diese Woche geliefert: Als neue Höchstrichterin wünscht sich der bekennende Pussy-Bär just die fromme Juristin Amy Coney Barrett, die neben einer reichen Kinderschar auch noch mit einem grundsoliden katholischen Fundi-Hintergrund aufwarten kann.

Wenn alles gutgeht, steht in den USA also eine spirituelle Allianz von Gamsigkeit und Gottesfurcht an, die sich etwa mit Gebetsfrühstücken zelebrieren ließe, bei denen der Präsident besonders bußfertigen Sünderinnen höchstpersönlich die Genitalien massiert. Das wäre sicher lustig. Die US-Wähler sollten vielleicht dennoch nicht ganz außer Acht lassen, dass man sich auch zu Tode amüsieren kann. (Christoph Winder, 27.9.2020)