Ein Bild mit Seltenheitswert.

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Sinsheim/Freiburg – Trainer-Neuling Sebastian Hoeneß hat am Sonntag mit der TSG Hoffenheim für die erste Pflichtspiel-Niederlage des FC Bayern im Jahr 2020 gesorgt. Nur gut 60 Stunden nach dem siegreichen europäischen Supercup-Finale in Budapest kassierten der deutsche Fußball-Rekordmeister beim 1:4 in Sinsheim die erste Niederlage seit dem 1:2 am 7. Dezember in Mönchengladbach. "Irgendwann war klar, dass es mal der Fall ist", sagte Bayern-Trainer Flick lapidar.

Ermin Bicakcic (16.), der Ex-Salzburger Munas Dabbur (24.) sowie Andrej Kramaric (77., 92./Elfmeter) erzielten die Tore für Hoffenheim mit den ÖFB-Profis Stefan Posch und Christoph Baumgartner. Für die Bayern, bei denen David Alaba durchspielte, traf Joshua Kimmich (36.) sehenswert. Dank der besseren Tordifferenz zog Hoffenheim auch am bisherigen Tabellenführer FC Augsburg vorbei.

Dämpfer

Die Bayern verpassten mit diesem Dämpfer auch einen Liga-Rekord von saisonübergreifend elf Auswärtssiegen. Seinen etwas angeschlagenen Torjäger Robert Lewandowski und Leon Goretzka hatte Flick bis zur 57. Minute geschont. Baumgartner spielte bei Hoffenheim bis zur 59. Minute, Florian Grillitsch löste in der 80. Minute Dabbur ab. Posch spielte in der Innenverteidigung durch.

Für Trainer Hoeneß, den Neffen von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß, war die Überraschung ein besonderer Triumph. "Es ist so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben", sagte er bei Sky. "Die Mannschaft hat gezeigt, was sie kann heute." Der 38-Jährige hatte vergangene Saison noch den FC Bayern II zur Drittliga-Meisterschaft geführt.

Dass seine Spieler ausgelaugt waren nach dem Reise- und Spielstress der vergangenen Tage, wollte Flick nur zum Teil gelten lassen. "Wir haben es einfach nicht geschafft, entschlossen und zielstrebig Chancen herauszuspielen. Wir haben dem Gegner zu einfach Torchancen ermöglicht und waren im Angriff nicht durchschlagskräftig genug", urteilte er.

Pervan im VfL-Kasten

Im zweiten Sonntagsspiel gab Torhüter Pavao Pervan sein Saisondebüt für den VfL Wolfsburg. Der 32-Jährige kam beim 1:1-Remis beim SC Freiburg 90 Minuten zum Einsatz, weil Stammkeeper Koen Casteels kurz Spielbeginn offenbar wegen Knieproblemen ausfiel. Trainer Oliver Glasner wechselte Xaver Schlager in der 58. Minute ein, auf der Gegenseite spielte Philipp Lienhart in der Abwehr durch.

Freiburgs Rekord-Torschütze Nils Petersen (11. Minute) hatte die überlegene Heimmannschaft per Kopf in Führung gebracht, Josip Brekalo erzielte vor den 3.200 zugelassenen Zuschauern noch vor der Pause den Ausgleich für die Gäste (42.). Vor allem nach der Pause vergaben die Gastgeber zahlreiche Torchancen. (APA, 27.9.2020)