Windows XP mit Oberflächenelementen direkt im Aqua-Look von Apple.

Grafik: The Verge

Das Verhältnis von Microsoft zum Thema Open Source mag sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert haben, von einer Freigabe des Windows-Codes hält das Unternehmen allerdings noch immer recht wenig. Zumindest nicht offiziell: Vor wenigen Tagen ist nämlich der Quellcode von Windows XP durchgesickert, und dieser offenbart nun interessante Details.

Kopie

In den Tiefen der mittlerweile 19 Jahre alten Betriebssystemversion finden sich nämlich gleich mehrere nicht veröffentlichte Oberflächenstile, wie "The Verge" entdeckt hat. Und eine davon ist besonders interessant, hatte Microsoft doch unter dem Namen "Candy" auch ein Theme entwickelt, das eng an Apples damaligen "Aqua"-Stil für Mac OS – oder damals noch: OS X – angelehnt war. Sowohl der Stil der Knöpfe als auch jener von Schaltflächen entspricht dabei exakt dem Apple-Vorbild.

Zur Veröffentlichung dürfte das Ganze nie gedacht gewesen sein – so ist der Code explizit mit dem Hinweis "ausschließlich für interne Zwecke" markiert. Microsoft dürfte damit schlicht die Fähigkeiten der eigenen Theme-Engine getestet haben. Darauf verweist auch, dass das Theme nicht vollständig ist, gewisse Elemente also noch fehlen. Trotzdem ist die Entdeckung durchaus pikant, hatte Apple Microsoft doch damals offen in Werbungen vorgehalten, für sein Betriebssystem von OS X zu kopieren.

Das versteckte "Candy"-Theme in Windows XP.
Grafik: The Verge

Teletubby-Land

Für die fertige Version von Windows XP entschloss sich Microsoft jedenfalls zu einem ganz anderen, sehr bunten Stil, der dem Unternehmen viele böse Kommentare einbrachte – etwa den Vergleich mit billigem Plastikspielzeug für Kleinkinder.

Keine Reaktion

Microsoft will sich zu dem Leak bisher noch nicht äußern. Die ersten Analysen und auch das Aufspüren solcher Details legen aber nahe, dass der Code echt ist. Insofern darf man mit Spannung erwarten, was hier sonst noch alles an bislang unbekannten Details zu dem Betriebssystem auftaucht. (red, 28.9.2020)