Custom-Modelle der RTX 3090/3080 haben offenbar mit Abstürzen zu kämpfen. Die abgebildete Founder's Edition ist nicht betroffen.

Foto: Nvidia

Custom-Modelle der RTX 3080 und RTX 3090 haben offenbar mit Abstürzen zu kämpfen. Die Founder's Edition von Nvidia ist von den Problemen nicht betroffen. Laut Insider Igor Wallossek ist dies auf die falschen Kondensatoren zurückzuführen. Hierbei sollen die Hersteller der Custom-Modelle mangels Vorlaufzeit auf sogenannte Conductive Polymer Tantalum Solid Capacitor (POSCAPs) anstelle der Multi-layer Ceramic Chip Capacitor (MLCCs) gesetzt haben. Diese sind – so Wallossek – offenbar weniger für die sehr schnellen Stromänderungen ausgelegt.

igorsLAB

Fehlersuche hat begonnen

Nvidia setzt bei der Founder's Edition auf einen Mix aus beiden Kondensatoren. Die besonders anfällige Zotac Trinity wurde hingegen nur mit POSCAPs bestückt. ASUS hat einen anderen Weg eingeschlagen und setzt vollständig auf MLCCs. Zotac will nun die Produktion umstellen. Bei MSI spricht man hingegen von einem Treiberfehler und von Gigabyte gibt es zu der Causa bislang noch keine Stellungnahme, wie PC Games Hardware berichtet. Das Medium weist zugleich darauf hin, dass die Fehlerquelle aber auch woanders liegen könnte.

So sind die Kondensatoren bei der RTX 3080 bei Nvidias Founder's Edition angeordnet. Ein Mix aus POSCAPs und MLCCs.
Foto: Igor's Lab

Geringe Vorlaufzeit gegeben

Sowohl MLCCs als auch POSCAPs haben nämlich durchaus ihre Stärken und Schwächen. Nvidia hat den Herstellern freie Auswahl in dieser Sache gegeben. Vorzuwerfen ist dem GPU-Hersteller lediglich die geringe Vorlaufzeit. Offenbar hatten die Drittanbieter nur sehr wenig Zeit, bei ihren Custom-Modellen Tests anzustellen. Bis die Fehlerquelle also voll und ganz gefunden wird, dürfte somit noch eine Weile vergehen. Bei Hersteller EVGA ist man sich unterdessen mittlerweile sicher, dass das Problem bei den Kondensatoren liegt. Kunden sollen aber keine fehlerhaften Karten erhalten haben.

Zum Start heiß begehrt

Nvidias RTX 3080 und RTX 3090 waren zum Launch heiß begehrt. Der Hersteller versprach einen noch nie dagewesenen Leistungssprung, der laut ersten Tests auch erreicht wurde. Einzig die "geringe" VRAM-Bestückung der RTX 3080 wurde kritisch gesehen. Diese ist vorerst absolut ausreichend, könnte aber in Zukunft Probleme bereiten. Als Lösung gibt es die RTX 3090, die allerdings doppelt so teuer und zugleich nur rund zehn Prozent schneller ist. Ende Oktober steht zuletzt AMDs neue Grafikkarten-Generation vor der Türe, die leistbare High-End-Hardware mit sich bringen soll. (red, 28.9.2020)