Hacker und die Cluster-Busters.

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Es ist ein unscheinbarer Mercedes Sprinter, doch die Stadt Wien setzt große Erwartungen in den Cluster-Buster-Bus. Ab Donnerstag soll er Schulen in Wien anfahren und dort, martialisch formuliert, Corona-Cluster sprengen.

Das Prinzip: Tritt ein Verdachtsfall in der Schule auf – also etwa, weil eine Lehrerin oder ein Lehrer Symptome entwickelt oder weil klar wird, dass ein anwesendes Kind Kontaktperson ist –, dann kommt ein Testteam. Das kann entweder eines der mobilen Teams sein, die Bildungsminister Heinz Faßmann präsentiert hat, oder eben der Cluster-Buster-Bus. Letzterer soll am Donnerstag das erste Mal im Praxiseinsatz sein.

48 Tests auf einen Schlag

Dessen Vorteil ist laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), dass er sehr schnell ist. Mit einem neuen Testverfahren, dem sogenannten LAMP-Test, sollen schon innerhalb von 30 Minuten Ergebnisse vorliegen. 48 Tests können auf einen Schwung durchgeführt werden. Derzeit gibt es nur einen Cluster-Buster-Bus, Hacker spricht aber von Aufstockungsplänen.

Bioinformatiker Armin Robubi vom Wiener Gesundheitsverbund (ehemals KAV) hat den Test mit auf den Weg gebracht, heißt es bei der Präsentation des Busses am Montag. Laut Robubi sei der LAMP-Test genauso zuverlässig wie die bisher bekannten PCR-Tests. Außerdem seien die notwenigen Ressourcen für den Test in größerer Menge verfügbar, Engpässe werden Stand jetzt nicht erwartet.

Der Abstrich wird allerdings nicht wie beim mobilen Einsatzteam durch Gurgeln gemacht, sondern durch einen Rachenabstrich, etwa mit einem Wattestäbchen. Der erfolgt nicht im Bus, sondern in einem Raum in der Schule. Die Cluster-Busters – so nennt Hacker die mobilen Teams aus Ärztinnen und Ärzten sowie assistierenden Pflegekräften – helfen bei der Probenentnahme und führen im Bus dann die Tests durch.

Testkits für Schulen

Hacker kündigte außerdem an, dass den Schulen Gurgeltests zur Verfügung gestellt werden sollen, die sie ganz ohne medizinisches Personal selbst durchführen können. In den nächsten zehn Tagen sollen 20.000 bis 30.000 solcher Tests ausgeliefert werden, langfristig wolle man 300.000 Tests verteilen, sagte Hacker. Außerdem sollen die erwähnten mobilen Teams von vier auf sechs aufgestockt werden. (elas, 28.9.2020)