Homajon Sefats Kabarettdebüt Solo feiert nach der Corona-bedingten Unterbrechung morgen, Dienstag, im Wiener Theater am Alsergrund fröhliche Wiederauferstehung.

Foto: Christopher Glanzl

Der entspannteste Umgang mit ethnischer Herkunft ist wahrscheinlich der Witz. Das würde wohl auch Homajon Sefat unterschreiben, wenngleich er das Konzept der Ethnocomedy schon einmal als "die Faschingsversion von Rassismus" bezeichnet. Also nein, ganz in den Vordergrund will er seinen Hintergrund nicht stellen. Das wäre dem jungen Kabarettneuling zu billig.

Ein paar Sätze zum Iran unter der Knute der Religiösen dürfen es aber schon sein: Es sei das Land, wo die "Frauen gesteinigt werden, weil sie den Abwasch vergessen haben", und wo der "Muezzin stündlich vom Minarett herunterplärrt" – ein "misogynes Biotop der Schreihälse, also ‚social media in real life‘".

Der Iran, meint Sefat, sei aus all diesen Gründen "nicht so cool", viele würden daher lieber von ihrer "persischen Herkunft" sprechen. Damals war man schließlich noch Großreich, heute sei der Iran vielmehr das "Rapid des mittleren Westens: von der Hochkultur direkt in den Abstiegskampf".

Auch mit Band aktiv

In der Tonart geht es bei Sefat aber nicht weiter. Zu sehr interessiert ihn, wie die autochthonen Herren und Frauen Österreicher, die Kickls und Fellners des Landes, im hiesigen politmedialen Schreihalsbiotop aus dem Fernsehkastl herausplärren. Und welche Schlüsse sich daraus für unser aller Zusammenleben ziehen lassen.

Homajon Sefats Kabarettdebüt Solo feiert nach der Corona-bedingten Unterbrechung morgen, Dienstag, im Wiener Theater am Alsergrund fröhliche Wiederauferstehung. Mit dabei ist natürlich sein Markenzeichen, der Raubkatzenbademantel. Zu sehen respektive zu hören gibt es Sefat auch mit seiner Anarcho-Folk-Band Patiri Patau. Da mischen sich seine satirischen Wortgirlanden mit Mandoline und Mundharmonika. Howdy, persische Großkatze! (Stefan Weiss, 28.9.2020)