Vorne links die relativ schmale Fassade zur Stumpergasse, hinten erweitert sich die Liegenschaft dann, ein begrünter Innenhof trennt die beiden Bauteile.

Visualisierung: Neumayer Projektmanagement

Lange hat es gedauert, doch am Mittwoch wurden nun endlich die Pläne für den "Gemeindebau neu" in der Stumpergasse 56 in Wien-Mariahilf bekanntgegeben. Am ehemaligen Standort des Instituts für Höhere Studien (IHS) sollen nach dem Abbruch des Bestandsgebäudes zwei Bauteile mit insgesamt 53 Wohneinheiten entstehen, gaben Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál und Mariahilfs Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (beide SPÖ) bekannt.

2015 erstmals angekündigt

Abgebrochen wird der gesamte Bestand samt Tiefgarage, denn es habe sich alles als schwer baufällig erwiesen, so Rumelhart zum STANDARD. Aus diesem Grund habe man auch "keine gescheite Zwischennutzung zusammengebracht". Teile des großen Komplexes, der sich um einen Innenhof gruppiert, wurden zuletzt von der Polizei genutzt. Schon zuvor fand außerdem einmal eine Rave-Party statt, in der Silvesternacht 2018, die war allerdings illegal.

Schon 2015 wurden die neuen Gemeindewohnungen in der Stumpergasse erstmals angekündigt, als der damalige Bürgermeister Michael Häupl die Wiederaufnahme des städtischen Bauprogramms verkündete. Mehr als fünf Jahre später sind nun die Planungen abgeschlossen, man beginnt mit der Ausschreibung der Bauarbeiten.

Begrünte Fassaden und Urban Gardening

Vorne an der Stumpergasse werden sieben Geschoße errichtet, im hinteren Gebäudeteil deren fünf, dazwischen ein begrünter Innenhof. Auf den Dächern sind Gemeinschaftsgärten und Photovoltaikanlagen geplant, die Fassaden werden begrünt, Regenwassernutzung ist ebenfalls vorgesehen. Das Angebot an Wohnungstypen soll sich an junge Menschen, Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern ebenso richten wie an Paare und Senioren. Jede Wohnung wird über eine Freifläche verfügen.

Insgesamt werden 3.950 Quadratmeter Wohnnutzfläche errichtet, in der neuen eingeschoßigen Tiefgarage sind deshalb 39 Pkw-Stellplätze geplant, streng nach Regulativ (ein Stellplatz je 100 Quadratmeter Wohnnutzfläche). Die Pläne stammen von der Neumayer Projektmanagement GmbH.

Wiener-Wohnen-Vizedirektor Daniel Milovic-Braun rechnet mit Gesamtbaukosten von rund 11,5 Millionen Euro. Mit den Bauarbeiten will man im kommenden Jahr starten. (Martin Putschögl, 30.9.2020)