Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die Bevölkerung in einer ungewöhnlich drastischen Rede gewarnt: Nur wenn sich alle Bürger an die Regeln hielten, könnte ein zweiter Lockdown verhindert werden: "Wir riskieren gerade alles, was wir in den letzten Monaten erreicht haben."

Das große Nachlassen in der Aufmerksamkeit und im Einhalten der Maßnahmen zeigt auch in Deutschland Wirkung. Und der Föderalismus. Merkel konnte/musste sich gleichzeitig mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer auf gemeinsame Mindestregeln, etwa beim Maskentragen, einigen.

80 Prozent der Österreicher haben laut einer Umfrage kein Problem mit der Maskenpflicht.
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Bei uns beschwert sich Bildungsminister Heinz Faßmann, dass in manchen Schulklassen in den Bundesländern nur die Hälfte der Schüler in Quarantäne geht, weil die andere Hälfte aus einem Bezirk/Bundesland kommt, der die Maßnahmen anders handhabt. So schön kann Föderalismus sein.

Inzwischen macht die Polizei Razzien in Clubs und Discos, deren Besucher nicht und nicht einsehen wollen, dass wir eine Pandemie haben und uns entsprechend verhalten sollten.

Aber 80 Prozent der Österreicher haben laut einer Umfrage eh kein Problem mit der Maskenpflicht. 20 Prozent sind allerdings auch noch mehr als genug.

Es sei kein zweiter Lockdown geplant, versichert der Gesundheitsminister nach dem Auftauchen entsprechender Gerüchte. Ja, wenn sich die allermeisten vernünftig verhalten. (Hans Rauscher, 30.9.2020)