Frauenministerin Raab hat sich bei der 75. Uno-Generalversammlung für ein angstfreies Leben aller Frauen und mehr weibliche Polizistinnen ausgesprochen.

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New York / Wien – Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) hat sich bei der 75. Uno-Generalversammlung in New York am Donnerstag für ein angstfreies Leben aller Frauen ausgesprochen. Außerdem wünscht sie sich mehr Frauen in der Polizei. Bei einem hochrangigen internationalen Treffen, das sich mit Maßnahmen für eine "beschleunigte Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung aller Frauen und Mädchen" beschäftigte, forderte Raab: "Jede Frau soll ein gewaltfreies Leben führen können."

"Jede Frau muss die Möglichkeit haben, frei von Angst, frei von Belästigung und frei von Gewalt leben zu können", sagte Raab in ihrer Rede im Videoformat, die direkt im Saal der Generalsversammlung ausgestrahlt wurde. "Für einen erhöhten Schutz von Frauen vor Gewalt werden wir die enge Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und der Polizei intensivieren." Deshalb werde in Österreich heuer mehr Budget für neue Projekte im Gewaltschutz zur Verfügung gestellt. Ziel sei es auch, "noch mehr weibliche Polizistinnen als erste Ansprechpartner für von Gewalt bedrohte Frauen bei der Polizei zu etablieren".

Hochkarätige Konferenz

Mehr als 150 hochrangige internationale Teilnehmer sind bei der Konferenz dabei. Zum Thema Gleichstellung von Frauen sprechen werden dabei unter anderen UN-Generalsekretär António Guterres, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der kanadische Premier Justin Trudeau.

Die Konferenz findet 25 Jahre nach der Verabschiedung der Pekinger Deklaration und Aktionsplattform im Jahr 1995 statt. Raab, die die Deklaration als "bedeutendstes Instrument auf globaler Ebene" bezeichnete, sagte, es sei viel erreicht, aber auch noch viel zu tun. "Österreich hat in den vergangenen 25 Jahren im Kampf für die Gleichstellung von Frauen und Mädchen enorm viel geleistet und erreicht", betonte die Ministerin. So sei der Anteil von genderrelevanten Projekten in der österreichischen Entwicklungshilfe kontinuierlich gestiegen und liege heute bei fast 80 Prozent. Als Frauenministerin werde sie ihren Kampf für die Gleichstellung von Frauen und Mädchen fortsetzen und sich weiter dafür einsetzen, dass Frauen gestärkt werden. (APA, 1.10.2020)