Fenster auf! Gesunde Raumluft ist wichtig – nicht nur im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

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Mit Herbstbeginn verbringen wir wieder mehr Zeit in geschlossenen Räumen. In Zeiten des Coronavirus, bei dem die Übertragung durch Aerosole, also Tröpfchen in der Luft, eine große Rolle spielen dürfte, sind das keine guten Aussichten. Darum raten Expertinnen und Experten schon seit Monaten zur Zufuhr von ausreichend Frischluft durch Lüften. Das empfiehlt auch die deutsche Bundesregierung als relativ einfach umsetzbare Maßnahme gegen die Verbreitung des Virus.

Nun hat der britische "Guardian" dem Thema einen Artikel gewidmet, in dem der Leserschaft erklärt wird, was es mit dieser "nationalen Obsession" der Deutschen auf sich hat: Viele Deutsche würden aus Gewohnheit ihre Fenster zweimal am Tag öffnen, sogar im Winter, heißt es im Artikel. Lüften sei oft auch in Mietverträgen vorgeschrieben, um einer möglichen Schimmelbildung in den Innenräumen vorzubeugen.

Verwunderung auf Twitter

Das Konzept "Stosslüften"(sic) erfordere wohl eine Erklärung für Menschen, die mit den deutschen Gewohnheiten nicht vertraut sind beziehungsweise keine Experten sind, heißt es im Artikel. Dafür werde ein Fenster am Morgen und am Abend geöffnet, um die Luft zirkulieren zu lassen. "Noch effizienter ist Querlüften", dabei werden alle Fenster geöffnet. Auch die "ausgeklügelte" Kippfunktion deutscher Fenster wird beleuchtet.

Verwunderte Reaktionen, aber auch Erfahrungsberichte ließen auf Twitter nicht lange auf sich warten. Viele kreisten um die simple Frage, wie Britinnen und Briten wohl für Frischluft in ihren Wohnungen sorgen, wenn nicht durch Lüften. Durch automatische Wohnraumlüftung, für die man nicht mehr manuell das Fenster öffnen muss, argumentierten die einen. Durch undichte Fenster, die anderen. (red, 1.10.2020)