Die Google-Kamera zeigt künftig an, ob Filter aktiviert sind.

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Kamerafilter sind mittlerweile omnipräsent. Apps wie Snapchat, aber auch Instagram haben die Verwendung von Software, die das Gesicht offensichtlich bearbeitet, normalisiert. Dem Schönheitschirurgenverband American Academy of Facial Plastic and Reconstructive Surgery zufolge haben bereits 72 Prozent der Mitglieder Patienten verzeichnet, die sich operieren lassen wollten, um auf Selfies besser auszusehen.

Smartphone-Hersteller haben sich diesem Trend angepasst und bieten ebenso "Verschönerungen" an – und das meist automatisch. Google zieht diesem Vorgehen nun den Stecker. In der Google-Kamera sind Filter künftig standardmäßig deaktiviert. Dem Unternehmen zufolge werden 70 Prozent aller Fotos mit der Frontkamera geschossen. Oft wissen User aber nicht, dass dabei eine Bearbeitung erfolgt.

Neutralere Symbolik

Im Rahmen seiner Initiative für digitale Gesundheit habe das Unternehmen bei Studien herausgefunden, dass 80 Prozent aller Eltern sich Sorgen wegen der Filter machen, zwei Drittel aller Jugendlichen gaben an, für ihr Aussehen auf Selfies gemobbt worden zu sein. Demnach soll die Verwendung solcher Tools auch durch neutralere Symbole angepasst werden. So würden diese nicht mehr "Schönheit" oder "Natur" darstellen, sondern bewertungsfrei die Bearbeitung des Gesichts beschreiben. Weiters soll gut sichtbar sein, dass ein Filter aktiviert ist, wenn ein solcher zum Einsatz kommt.

Wie Google künftig Filter symbolisiert.
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Zunächst werden die Updates bei der Pixel-Reihe des Unternehmens eingeführt, später sollen sie für alle Nutzer ausgerollt werden. Im Rahmen von Digital Wellbeing hat das Unternehmen in der Vergangenheit Features wie einen Überblick über die am Bildschirm verbrachte Zeit eingeführt. Künftig sollen weitere Maßnahmen eingeführt werden, um gegen den Überhang an Filtern vorzugehen. (red, 2.10.2020)