Deepfakes wird ein gefährliches Potenzial nachgesagt: Haben sie sich erst einmal so weit entwickelt, dass die Videofälschungen nicht mehr mit dem freien Auge erkennbar sein, könnte das zu einer noch gefährlicheren Form von Fake News führen. Nun werden sie erstmals in der österreichischen Politik thematisiert: Der Neos-Abgeordnete Douglas Hoyos hat einen Entschließungsantrag im Parlament eingebracht, der vorsieht, dass die Regierung ein Konzept und eine Strategie zur Bekämpfung der Risiken, die Deepfakes bergen, zu entwickeln. Dieser wurde am Donnerstag einstimmig angenommen. ": "Deepfakes ist ganz klar ein Themengebiet der Zukunft, mit dem wir uns immer stärker auseinandersetzen werden müssen", sagt Hoyos. "Daher ist es dringend notwendig, dass sich auch die Politik damit beschäftigt und Strategien zum Schutz von Betroffenen entwickelt."

Täuschend echt aussehend

In den vergangenen Monaten tauchten immer wieder Deepfakes im Netz auf. Dabei handelt es sich um eine Technologie, die es erlaubt, das Gesicht einer Person auf ein anderes zu setzen und dabei trotzdem real zu wirken. Möglich ist das durch sogenanntes Deep-Learning – daher der Begriff Deepfakes. Eine Software sammelt so viele Bilder aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln wie möglich, um dann zu errechnen, wie die dargestellte Person im Bewegtbild aussehen würde. Das ist auch für Nutzer ohne Programmierkenntnisse möglich.

RepresentUs

Zuletzt warnten etwa in einem Deepfake Wladimir Putin und Nordkoreas Diktator Kim Jong-un vor dem Untergang der Demokratie in den USA. In dem eindrücklich Video der NGO "Represent Us" soll vor allem eine höhere Wahlbeteiligung erlangt werden. (red, 2.10.2020)