Mehr als 3000 Migranten haben sich trotz der Corona-Pandemie von Honduras auf den Weg Richtung USA gemacht.

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Mexiko-Stadt/Washington – Die mexikanische Regierung hat einen Armeeeinsatz angeordnet, um den Grenzübertritt tausender Migranten auf dem Weg in die USA zu verhindern. Hunderte Soldaten und Beamte der Einwanderungsbehörde sollten verhindern, dass eine Gruppe von rund 3000 mehrheitlich aus Honduras stammenden Flüchtlingen ins Land gelangten, sagte Einwanderungsbehördenchef Francisco Garduno am Freitag.

"Sie werden nicht über die Grenze kommen", sagte Garduno. Auch Migranten müssten sich "an das Einwanderungsgesetz halten".

Präsident Andrés Manuel López Obrador vermutete einen Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt des Flüchtlingskonvois und der US-Präsidentschaftswahl. "Es ist sehr merkwürdig, dass sich dieser Konvoi ausgerechnet kurz vor der US-Wahl auf den Weg gemacht hat", sagte der Präsident am Freitag vor Journalisten. Er wisse nicht alle Einzelheiten, es gebe aber Anhaltspunkte, dass die Aktion "organisiert" wurde, um die US-Wahl zu beeinflussen.

Aufrufe in Online-Netzwerken

Mehr als 3000 Migranten hatten sich trotz der Corona-Pandemie von Honduras auf den Weg Richtung USA gemacht und am Donnerstag die Grenze nach Guatemala überquert. Die Menschen waren Aufrufen in Online-Netzwerken gefolgt.

Mexiko unternehme "alle Anstrengungen", um nicht in den US-Wahlkampf hineingezogen zu werden, sagte López Obrador. Das Thema Einwanderung spielt im US-Wahlkampf eine wichtige Rolle.

In den vergangenen Jahren waren tausende Menschen aus zentralamerikanischen Ländern in großen Konvois nach Mexiko gezogen, um von dort aus in die USA zu gelangen. Sie flohen vor Armut und Gewalt in ihren Herkunftsländern. Weil US-Präsident Donald Trump mit Strafmaßnahmen drohte falls das Nachbarland nicht stärker gegen die Migranten vorgeht, hat Mexiko mittlerweile rund 26.000 Soldaten an seine Grenzen entsandt. (APA, 3.10.2020)