Blick aus dem Starthaus in Saalbach. 2025 wird hier um WM-Medaillen gefahren.

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Saalbach-Hinterglemm – Mit dem Zuschlag für die Alpine Ski-WM 2025 ist Saalbach-Hinterglemm für langjährige Mühen belohnt worden. "Es war sehr viel Arbeit bis jetzt, aber ich bin mir auch bewusst, dass noch sehr viel auf uns zukommt," sagte Bürgermeister Alois Hasenauer am Samstag nach der WM-Bekanntgabe. Für die bevorstehenden Arbeiten ist ein Budget von 40 bis 50 Millionen Euro veranschlagt, dass zu jeweils 40 Prozent von Bund und Land Salzburg sowie zu 20 Prozent von der Gemeinde kommt.

Für Hasenauer ist es wichtig, bei den Investitionen auf Nachhaltigkeit zu achten. "Es wird auch temporäre Projekte geben, aber wir wollen grundsätzlich Investitionen tätigen, die wir in unseren Alltag integrieren können. Die langfristig dem Skisport zur Verfügung stehen oder eine andere Nachnutzung erfahren", erklärte der ÖVP-Politiker.

Großer Teich, Kleine Zufahrt

Die neue Zwölferkogelbahn war ein zentrales und bereits abgeschlossenen Projekt für die letztlich erfolgreiche Bewerbung, sagte Peter Hartl, Generalsekretär der WM-Bewerbung. Am Zwölferkogel, auf dem alle Bewerbe stattfinden werden, sind weitere Investitionen geplant. "Ganz wichtig ist für uns die Speicherteicherweiterung. Zudem wird die Zwölferkogel-Nordbahn modernisiert, um für Zuschauer und Athleten zwei unabhängige Zubringer auf den Berg zu haben", sagte Hartl.

Als Herausforderung stellt sich dar, dass bei der WM die Zuschauermassen in den Talschluss des Glemmtales gebracht werden müssen. Dafür ist laut Hartl ein Shuttlebus-System ab Maishofen, wo eine Bahnhaltestelle liegt, geplant. Ebenso wird ein Konzept für die Mobilität der Zuschauer vor Ort notwendig werden. Immerhin bewegen sich im Februar auch tausende Touristen im Pinzgauer Wintersportort.

FIS Alpine

Generalprobe

Getestet werden kann all dies beim Weltcupfinale im März 2024, welches mit dem WM-Zuschlag ebenfalls fixiert wurde. Wobei davon ausgegangen wird, dass sich Großveranstaltungen in Folge der Coronavirus-Pandemie generell verändern könnten, wie Bürgermeister Hasenauer wissen lässt.

Optimistisch zeigt sich diesbezüglich ÖSV-Vizepräsident und Ex-Weltmeister Michael Walchhofer, der ebenfalls bei der Vergabe in Hinterglemm vor Ort war: "Wir werden uns von dem Coronavirus hoffentlich schnell wieder erholen. Dann ist so ein Ziel wie eine Weltmeisterschaft sehr willkommen."

Startschuss

Für die Veranstaltergeht die Arbeit jetzt so richtig los. Nach einem ersten "sacken lassen" wird das Konzept noch einmal genauer angepasst werden. "Jetzt können wir wirklich konkret arbeiten. Es geht etwa um das Abwickeln der Fördermaßnahmen, welche alle schon beschlossen sind, oder auch das Bilden der Arbeitskreise im Organisationskomitee", sagte Peter Hartl, Generalsekretär der WM-Bewerbung am Samstagabend.

Die Pinzgauer werden auch regelmäßig Rücksprache mit dem internationalen Skiverband (FIS) halten müssen, der einen genauen Zeitplan für die nächsten viereinhalb Jahre vorsieht. Bei den kommenden Weltmeisterschaften in Cortina d'Ampezzo 2021 und Courchevel/Méribel 2023 wird zudem eine Saalbacher Delegation vor Ort sein, um sich mit den Veranstaltern auszutauschen und Erfahrungen zu sammeln.

Routine

Erfahrung mit Weltmeisterschaften hat man aber beim ÖSV, der eigentliche Veranstalter der WM, genug. Zuletzt gab es etwa 2013 die alpine Ski-WM in Schladming und 2019 die nordische WM in Seefeld. "Wir haben mit dem ÖSV einen guten Partner, der viel Erfahrung hat und mit dem wir eng zusammenarbeiten", sagte Hartl.

Dies unterstrich auch der mit ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel später am Abend in Hinterglemm eingetroffene ÖSV-Sportdirektor Toni Giger. "Der ÖSV hat Erfahrung beim Veranstalten von Großveranstaltungen und wird mit 100 Prozent Unterstützung da sein." Das falle in Österreich auch leichter, weil hier der Skisport von der Bevölkerung mit Begeisterung getragen werde.

Signal

Die WM-Vergabe sei laut Giger "ein riesiger Tag für den österreichischen Skisport und gerade in der jetzigen Situation ein wichtiges Signal." Als Sportdirektor denkt er auch an die Athleten. "Eine Heim-WM ist immer eine Zusatzmotivation, die es im Sport braucht, um im Training und im Wettkampf das letzte aus einem raus zu holen", erklärte Giger.

Saalbach-Hinterglemm setzte sich bei der WM-Vergabe deutlich gegen Mitbewerber Crans Montana (SUI) und Garmisch-Partenkirchen (GER) durch. Der Salzburger Austragungsort erhielt bei der FIS-Präsidentenabstimmung zwölf von 15 Stimmen. Österreich ist zum insgesamt zehnten Mal Veranstalter einer alpinen WM. (APA, red, 3.10.2020)