Die Leipziger Buchmesse 2017.

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Österreich wird im Jahr 2022 Gastland der Buchmesse Leipzig. Das gab Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) gegenüber der APA bekannt. "Diese Idee habe ich schon vor einigen Jahren als Sektionschefin verfolgt. Ich freue mich sehr, dass das nun in diesen schwierigen Zeiten ein deutliches Signal ist: Es geht weiter! Es gibt eine Zeit nach Corona!", so Mayer, die "volle Unterstützung" und eine extra Förderung des Gastlandauftritts versprach.

Mayer rechnet mit einer Sonderförderung in niedriger Millionenhöhe. Der österreichische Gastlandauftritt auf der Frankfurter Buchmesse 1995 hatte über ein Budget von 55 Millionen Schilling (ca. 4 Mio. Euro) für das Programm und 15 Millionen Schilling (1,09 Mio. Euro) für den Länderpavillon verfügt. Leipzig sei jene Messe, bei der die Literatur und das Lesen mehr als das Geschäft im Mittelpunkt stehe, meinte die Staatssekretärin, die daran glaubt, dass die Veranstaltung im Frühjahr 2022 wieder mit persönlichen Begegnungen zwischen Lesern und Autoren stattfinden können werde.

IG-Autorinnen und Hauptverband der Österreichischen Buchhandels erfreut

Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels, zeigte sich der APA gegenüber erfreut: "Ich möchte mich bei Frau Staatssekretärin Mayer ganz herzlich für ihren persönlichen Einsatz und die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Interesse der österreichischen Literatur bedanken. Der Zeitpunkt ist genau der richtige. Ein Gastlandauftritt Österreichs in Leipzig 2022 ist eine zielgerichtete und konkrete Aktivität und eine wichtige Hilfestellung für ein neues Durchstarten nach Corona."

In Anspielung an den Länderschwerpunkt im Jahr 1995 bei der Frankfurter Buchmesse, sieht IG-Autorinnen-Autoren-Geschäftsführer Gerhard Ruiss im am Sonntag angekündigten Österreich-Schwerpunkt auf der Leipziger Buchmesse 2022 ein "Vierteljahrhundertereignis" für die Buchbranche. Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) habe eine "für die Literatur und das Verlagswesen ebenso wichtige wie weitreichenden Entscheidung" getroffen.

Die diesjährige Ausgabe der Leipziger Buchmesse (mit der Schwerpunktregion Südosteuropa) musste im März kurzfristig aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Die Messe 2021 wurde auf 27. bis 30. Mai verlegt, findet also zwei Monate später als üblich statt.

Buch Wien abgesagt

Vor wenigen Tagen musste auch die für November geplante "Buch Wien", Österreichs größte Buchmesse, abgesagt werden. "Das ist leider ein großer Rückschlag", gab Mayer zu. Deshalb sei es für die heimische Buchbranche, die über so viele engagierte Verlage und so viele tolle Autorinnen und Autoren verfüge, besonders wichtig, nach vorne zu blicken. Zuletzt wurden mit einer Anhebung der Verlagsförderung um 0,8 Mio. Euro auf 3 Mio. Euro und mit der Senkung der Mehrwertsteuer für Bücher Initiativen gesetzt, der unter Umsatzrückgängen leidenden Branche unter die Arme zu greifen. (APA, 4.10.2020)