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Schon seit einem Jahr war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Google die 2016 vorgestellte Plattform ganz abdreht.

Foto: Reuters

Im November 2016 präsentierte Google eine neue VR-Plattform. "Daydream" beerbte als Smartphone-Lösung faktisch das noch eher experimentelle Cardboard-Projekt und sollte mit eigens zertifizierten Smartphones und Standalone-Brillen punkten.

Doch das Interesse von Nutzern und Geräteherstellern schien sich relativ flott gelegt zu haben. Rund vier Jahre später trägt der Konzern die Plattform nun in einem Service Update offiziell zu Grabe. Es hatte sich abgezeichnet.

Nur wenig Interesse

An den Start brachte man einst nicht nur das eigene "Daydream View"-Headset, sondern die Unterstützung für Daydream sollte auch als Verkaufsargument für die Pixel-Smartphones dienen, deren erste Generation im gleichen Jahr erschiend und "Daydream-ready" war. Dass schon das Pixel 3a und Pixel 4 im Vorjahr dieses Label nicht mehr erhielten, durfte getrost als Vorwarnung verstanden werden.

Überhaupt hält sich die Anzahl der offiziell tauglichen Smartphones in engen Grenzen. Ein Dutzend Geräten (exklusive deren Varianten) listet die Wikipedia auf. Keines davon erschien nach 2018. Mit dem Start des Pixel 4 wurde zudem der Verkauf des Daydream View eingestellt und bekannt gegeben, dass man keine weiteren Geräte mehr für die Plattform zertifizieren werde. Schon seitdem hing über ihr also das Damoklesschwert.

Hangouts und Play Music folgen bald

Jetzt hat Google den Support endgültig abgedreht. Daydream kann zwar vorerst weiter verwendet werden, doch Funktions- und Sicherheitsupdates gibt es nicht mehr, was die Verwendung auf Dauer riskant machen könnte. Auch neue Inhalte von eigenständigen Entwicklern sind nicht zu erwarten.

Damit wächst der mittlerweile schon beachtliche Services-Friedhof des Konzerns ein weiteres Mal an. Die nächsten Beerdigungen sind auch schon angesetzt. Im Dezember stellt Google die Unterstützung für Cloud Print, den Hangouts-Messenger und Google Play Music ein. (red, 4.10.2020)