Die Klage von Richard Schmitt gegen "Kobuk"-Gründer Helge Fahrnberger wurde in erster Instant abgewiesen. Jetzt geht Schmitt in Berufung.

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Wien – Die Klage von Chefredakteur Richard Schmitt, nach krone.at jetzt bei oe24.at, nach einem Tweet von "Kobuk"-Medienkritiker Helge Fahrnberger geht in die zweite Instanz. Schmitt habe Berufung eingelegt, nachdem das Handelsgericht Wien in erster Instanz für Fahrnberger – der STANDARD berichtete – entschieden hatte, schreibt der Gründer des Medienwatchblogs "Kobuk" auf Twitter: "Derzeit halten wir bei geschätzten 15.000 Euro an Kosten."

Fahrnberger bittet via Rechtshilfefonds um Spenden, um den Prozess zu finanzieren. Sollte Schmitt rechtskräftig verlieren und die gesamten Prozesskosten tragen müssen, sollen die Spenden an die Organisation Reporter ohne Grenzen gehen.

Fahrnberger hatte Schmitt auf Twitter im Juli 2018 anlässlich eines Artikels auf "Kobuk" über die Berichterstattung der "Krone" vorgeworfen, falsch zu berichten, bei Verkehrsthemen gehe die Tendenz sogar Richtung 100 Prozent. Schmitt klagte auf Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung. Schmitt wollte, dass Fahrnberger die Äußerung auf Twitter widerruft, dieses Klagsbegehren wurde im September vom Handelsgericht Wien in erster Instanz abgewiesen.

Fahrnberger und seine Anwältin Maria Windhager hatten vor Gericht mit Beispielen dargelegt, wie Richard Schmitt arbeitet und dies später auch auf "Kobuk" dokumentiert – zu lesen ist es hier. Schmitt war viele Jahre in führenden Positionen bei der "Kronen Zeitung" und krone.at, zwischendurch auch bei heute.at. Seit Herbst 2019 ist Schmitt bei Wolfgang Fellners Mediengruppe Österreich. Wie der STANDARD berichtete, gab es auch Pläne für ein neues Medienprojekt, das Schmitt gemeinsam mit Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aufsetzen wollte. (red, 5.10.2020)