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Jovial, wie man ihn kennt: Trotzdem hat Jon Bon Jovi auch kritische Meinungen zu Amerika.

Foto: Reuters

Bon Jovi – 2020

Hat Stadionrock ohne Stadion eigentlich noch eine Daseinsberechtigung? Bon Jovi beantworten diese Frage mit Ja. Braucht es eine Band um einen fast 60-jährigen weißen Mann, um den Tod George Floyds zu thematisieren? Auch diese Frage wird auf American Reckoning mit Ja beantwortet. Gemeint ist das eh alles gut, vielleicht können Bon Jovi mit ihrem "politisch engagierten" 15. Studioalbum, das von Corona bis Columbine alles verhandelt, was Amerika gebeutelt hat und beutelt, ja den einen oder anderen Republikaner bekehren. Es warat now or never.

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Blackpink – The Album

Die Mitglieder der südkoreanischen Girlgroup Blackpink wurden im Entertainment-Boot-Camp zu K-Pop-Megastars trainiert. Ab 2018 gab’s als Lohn den internationalen Durchbruch mit Singles wie Ddu-Du Ddu-Du und Kill This Love. Das nun erschienene Debütalbum braucht keiner, da es in dieser Liga eh nur um Streaming von einzelnen Tracks geht, es ist nun aber trotzdem da. Hier ist Pop noch geil oberflächlich: die Röcke kurz, die Texte ironiefrei. Spaß machen von Hip-Hop infizierte Sabber-Nummern wie Ice Cream oder Bet you wanna natürlich trotzdem.

BLACKPINK

Gabriel G.-Montano – Agüita

Etwas Fame bekam der New Yorker Multiinstrumentalist ab, als sein wunderbares Wiegenlied 6 8 von keinem Geringeren als Drake gesampelt wurde, trotzdem ist Gabriel Garzón-Montano noch ein Geheimtipp. Auf Agüita haben Cumbia- und Trap-Einflüsse Platz, da darf es auch mal flotter werden, doch sind es die experimentelleren, langsamen Tracks wie Bloom oder Blue Dot, in denen Garzón-Montano mit seiner Prince verpflichteten Stimme glänzt. Die tolle Nummer Someone erinnert an den Alternative-R’n’B eines Frank Ocean.

Gabriel Garzón-Montano

(abs, 5.10.2020)