Wie gefährlich ein mit dem Coronavirus infizierter Achtjähriger für seine Klassenkameraden ist, unterscheidet sich in Österreich offenbar von Bundesland zu Bundesland. Denn während die Klasse mancherorts weitermacht wie bisher, wird sie andernorts in Quarantäne geschickt.

Während die Klasse mancherorts weitermacht wie bisher, wird sie andernorts in Quarantäne geschickt.
Foto: APA/dpa/Julian Stratenschulte

Auch wenn ein Kind während der Schulzeit Symptome entwickelt, hängt die Vorgangsweise vom Schulstandort ab. Die Ersten isolieren das Kind und rufen die Gesundheitsbehörde, die Zweiten schicken es nach Hause und überlassen das den Eltern, und bei den Dritten wird eine Mischform praktiziert.

Wie wichtig bestimmte Personengruppen in einer Gesellschaft sind, lässt sich in Zeiten wie diesen wohl auch daran ablesen, wie mit ihnen in Bezug auf Corona umgegangen wird. Kinder und Jugendliche dürften dabei nicht ganz oben stehen. Zumindest lässt der Wirrwarr, der noch immer an den Schulen herrscht, keine andere Schlussfolgerung zu.

Der Fleckerlteppich ist weder für die Kinder noch für die Eltern akzeptabel. Besonders wenn während der Grippezeit mehr Verdachtsfälle aufkommen, wird das zu noch größeren Problemen führen. Regional unterschiedliche Regeln ergeben nur dann Sinn, wenn sie vernünftig begründbar sind. Dass die Vorgaben in den nächsten Wochen vereinheitlicht werden sollen ist deshalb gut – wenn auch längst überfällig. Zumindest nach den Herbstferien sollte der Neustart dann gelingen. (Vanessa Gaigg, 5.10.2020)