GPA-Chefin Barbara Teiber sieht in der Kündigung eine "Einschüchterung von Beschäftigten".

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Wien – Die Gewerkschaft wird eine Kündigung bei dem oberösterreichischen Großhandelsunternehmen Tech-Masters Austria anfechten. Ein 54-jähriger Mitarbeiter sei gekündigt worden, nachdem er gemeinsam mit zwei anderen Kollegen eine Betriebsratswahl eingeleitet hatte, erklärte die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) am Dienstag in einer Aussendung.

Pikantes Timing

Die Kündigung erfolgte laut Gewerkschaftsangaben während der Phase der Kurzarbeit und einen Tag nach Ankündigung der Betriebsratswahl. Die Betriebsversammlung zur Wahl des Wahlvorstands findet am 9. Oktober in Wien statt. "Wir fordern das Unternehmen auf, alle Versuche der Einschüchterung von Beschäftigten zu unterlassen und der Initiierung einer demokratischen Wahl nicht weiter im Wege zu stehen", sagte GPA-Chefin Barbara Teiber.

Die Gewerkschaft brachte beim Arbeitsgericht in Wels am Montag die Kündigungsanfechtung ein. Tech-Masters-Geschäftsführer Heinz Beutelmayr wies die GPA-Kritik gegenüber der "Kleinen Zeitung" vom Dienstag zurück: "Die Kündigung hat wirtschaftliche Gründe, die Corona-Krise hat uns zugesetzt." Man habe die Außendienstregion des Mitarbeiters unter bestehenden Kollegen aufgeteilt. "Wir wussten nicht einmal, dass er etwas mit den Bestrebungen zur Installierung eines Betriebsrats zu tun hat", sagte der Tech-Masters-Geschäftsführer der Zeitung. (APA, 6.10.2020)