Woher das etwa einjährige Tier kam, ist unklar.
Foto: Jägerschaft Münzkirchen

Münzkirchen – Am vergangenen Samstag entdeckte ein Landwirt in einem Feld in Münzkirchen (Bezirk Schärding) einen Kadaver, den er zunächst für einen großen Hund hielt. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass es sich um einen Wolf handelt. Dies ist der erste Nachweis des Raubtiers in dieser Region Oberösterreichs. Das in der Ortschaft Ludham etwa 250 Meter entfernt von einer Straße gefundene Tier dürfte von einem Autofahrer angefahren worden sein, doch bislang hat sich niemand zu dem Wildunfall bekannt.

Einjähriger Rüde mit 50 Kilogramm

Woher der Wolf stammte, gibt den Experten allerdings Rätsel auf. Der Wolfsbeauftragte des Landes nahm noch vor Ort DNA-Proben von dem ausgewachsenen einjährigen, etwa 50 Kilogramm schweren Rüden, dann wurde der Kadaver Experten der Veterinärmedizinischen Universität Wien überbracht.

Der Wolf sei zwei Tage tot gewesen, als er entdeckt wurde, berichteten Medien am Montag. Der Wolf dürfte schon länger im Sauwald – das Innviertel galt bisher als wolfsfrei – gewesen sein. Die Jägerschaft hatte bereits ein neues Raubtier in der Region vermutet, wie Bezirksjägermeister Franz Konrad Stadler am Dienstag bestätigte. Im Juli und im August habe es zwei verdächtige Risse gegeben, die nicht eindeutig zugeordnet werden konnten. Außerdem hätten sich die Rehe der Gegend ungewöhnlich unruhig benommen.

Der Rüde wog etwa 50 Kilogramm und dürfte sich schon länger in der Gegend aufgehalten haben.
Foto: Jägerschaft Münzkirchen

Datenbank soll Herkunft klären

Anhand der DNA sollen die Experten der VetMed nun herausfinden, woher der Isegrim kam. "Die untersuchen dort alle Herkünfte, haben auch alle Daten bereits gespeichert. Das ist eine europaweite Datei mit allen Infos zu allen bekannten Wölfen. Und daraus können sie dann Rückschlüsse ziehen, woher der Wolf, der da bei uns in Schärding jetzt tot gefunden wurde, stammt", sagte Stadler.

Interessant wäre für die Behörden, genaueres über den Zeitpunkt des Unfalles zu erfahren, bei dem der Wolf getötet wurde. Jener Autofahrer, der das Tier zwischen Donnerstag und Samstag nahe der Ortschaft Ludham in Münzkirchen angefahren hat, werde gebeten, sich bei der Polizei zu melden, berichtete der ORF Oberösterreich.

Dass der Wolf sich allmählich wieder in Oberösterreich ausbreitet, zeigen einige Haustierrisse und DNA-Spuren. So gibt es eindeutige Belege für die Anwesenheit des Räubers am Attersee, rund um Gmunden oder Kirchham sowie in Vorderstoder. Außerdem gibt es Wolfssichtungen bzw. Spuren oder Risse aus dem Raum Freistadt, Kirchdorf, Rohrbach und Grieskirchen. (red, APA, 6.10,2020)