Es klingt wie eine Beleidigung für Liebhaber von Vierbeinern: Der Föderalismus ist zwar nicht immer schlecht, immer wieder erweist er sich aber als Hund. Das zeigt sich einmal mehr bei der Photovoltaik. Saubere Energie, gewonnen aus der Kraft der Sonne, sollte an sich ein Selbstläufer sein. Mehr und mehr Haushalte lassen sich auch Paneele auf ihre Dächer montieren. Und Politiker streichen ebenfalls regelmäßig die Bedeutung der Photovoltaik heraus. Wenn es aber um passende Rahmenbedingungen geht, legen sich vor allem in den Ländern Politiker immer wieder quer.

Mehr und mehr Haushalte lassen sich auch Paneele auf ihre Dächer montieren.
Foto: imago/Andreas Vitting

Das Burgenland ist nicht das einzige Bundesland, wo dies gerade geschieht, wenn auch nirgendwo so radikal. Die geplante Monopolisierung der PV-Produktion auf Freiflächen in Landeshand verheißt nichts Gutes. Auch in Niederösterreich wird durch Hinhaltetaktik der Ausbau der dringend benötigten Solarenergie verzögert. In Oberösterreich und Kärnten wird bei den Flächenwidmungen gebremst. Einzig Wien mit verpflichtender PV-Installation bei Neubauten und Vorarlberg mit einem ebenfalls ambitionierten Vorhaben ragen heraus.

Wien mit kaum Freiflächen und Vorarlberg als Kleinstland können das benötigte Volumen an Solarstrom allein nicht liefern. Damit das Bundesziel von 100 Prozent Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien bis 2030 erreicht werden kann, müssen sich alle Landesverantwortlichen am Riemen reißen. (Günther Strobl, 7.10.2020)