Kinder im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos – 44 Prozent der Wienerinnen und Wiener wollen sie nicht in WIen haben

Foto: Chistian Fischer

Wien – Wochenlang wurde in Wien die Aufnahme unbegleiteter Kinder aus Flüchtlingslagern in Griechenland diskutiert – und die Diskussion hat kaum jemanden kalt gelassen: 45 Prozent sind dafür und 44 Prozent dagegen, nur jeder zehnte Befragte kann oder will dazu nichts sagen. Das geht aus der letzten Wahlumfrage der Linzer Market-Instituts für den STANDARD hervor.

Der Größenunterschied zwischen der Gruppe von Befürwortern und Gegnern eine Aufnahme von geflüchteten Kindern ist statistisch nicht signifikant, auch die Aussage, dass Männer eher dagegen und Frauen eher dafür wären, ist nicht genügend abgesichert.

Klar sagen lässt sich aber, dass jüngere und höher gebildete Befragte mehrheitlich für eine Aufnahme sind, ebenso Befragte aus Haushalten mit Kindern. Ganz deutlich ist auch, dass Anhänger der ÖVP und der FPÖ strikt dagegen sind, während vor allem Grüne dafür sind. Unter den Anhängern der SPÖ und der Neos gibt es nicht so deutliche Mehrheiten dafür.

Deutlicher ist die Haltung zum zweiten Thema des Sommers. DER STANDARD ließ fragen: "In den vergangenen Wochen gab es am Wiener Gürtel ein Swimmingpool und es wurde auch häufig darüber diskutiert. Wie sehen Sie das? War dieses Schwimmbad mitten am Gürtel Ihrer Meinung nach alles in allem eine gute Idee oder eher nicht?" Nur 19 Prozent nennen das Projekt eine gute Idee, 71 Prozent sagen explizit, dass es keine gute Idee war, der Rest ist unentschieden. Die Mehrheiten sind in allen demographischen Gruppen deutlich, nur unter den erklärten Anhängern der Grünen herrscht etwa Gleichstand. (Conrad Seidl, 9.10.2020)