EA Sports
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In einem Jahr, in dem fast alles anders ist, haben gewohnte Dinge eine beruhigende Wirkung. Daher kann man EA Sports vielleicht danken, bei Fifa 21 nicht alles auf den Kopf gestellt, sondern nur homöopathische Änderungen zugelassen zu haben. Fußball-Feinspitze werden subtile Verbesserungen entdecken: Die einzelnen Spieler fühlen sich noch unterschiedlicher an; die Verteidiger sind ein bisschen klüger; die Laufwege etwas kreativer. Aber Gelegenheitsspieler würden sich wohl schwertun, Fifa 21 von seinem Vorgänger und dessen Vorgänger zu unterscheiden.

Das Game bleibt die Hollywood-Übersetzung des modernen Fußballspiels. Alle großen Stars sind dabei, mit Ausnahme von Juventus Turin. Action sorgt offenbar für mehr Spaß als Nachdenklichkeit und Komplexität, jedenfalls fallen in Fifa 21 deutlich mehr Tore als bei den meisten "echten" Fußballspielen – auch wenn diese Fußballsaison verrückt gestartet ist. Es ist immer noch schwierig, seine Verteidigung zu orchestrieren. Hier muss man sich nach wie vor zu sehr auf die KI verlassen, die jedes Jahr zwar ein bisschen smarter wird, aber noch nicht zufriedenstellend genug verteidigt.

EA SPORTS FIFA

Agiles Dribbling

Klar verändert wurden das Zweikampfverhalten und das Dribbling, hier hat man deutlich mehr Eingriffsmöglichkeiten. "Agile Dribbling" nennt EA Sports das neue System, das tatsächlich ganz gut funktioniert. Eine logische Entwicklung: Auch am analogen Platz sind es oft die Eins-gegen-eins-Situationen, die zu einem Tor führen. Außerdem kann man passiven Spielern nun befehlen, in welche Richtung sie vor einem Steilpass zu laufen haben.

Update für den Karrieremodus

Große Änderungen gibt es beim Karrieremodus. Dieser orientiert sich wieder mehr in Richtung Fußballmanager, hat allerdings deutliche Längen. Kaum ein Spieler wird sich die mehrfachen Trainingseinheiten pro simulierte Woche antun, glücklicherweise kann man sie überspringen. Man muss sich nun allerdings auch um die Stimmung in der Mannschaft kümmern, ohne diese allzu sehr beeinflussen zu können. Spieler können nun auch geliehen statt nur gekauft werden.

Finetuning bei Spezialmodi

Bei den speziellen Modi wie "Volta" und "Ultimate Team" passiert im Kleinen, was Fifa 21 im Großen vorexerziert: Es gibt kleine Veränderungen, die deren Anhänger bemerken werden. Wer sich aber per se nicht für "Volta" (neue Squads, neue Spielplätze) oder "Ultimate Team" (Koop-Modus) interessiert, wird das auch künftig nicht tun. Eine kurze Abwechslung zum klassischen Fifa-spielen bieten die beiden Modi ehrlicherweise aber durchaus.

Fazit

17.000 Fußballspieler, über 700 Teams, 90 Stadien und 30 Ligen: Solange EA Sports diese Lizenzen besitzt, wird der Fußballfan an Fifa kaum vorbeikommen. Es macht eben doch mehr Spaß, mit seinen Lieblingsstars und dem favorisierten Klub zu spielen. Dafür zahlt man auch.

Denn mehr als ein größeres Update ist Fifa 21 im Vergleich zu den Vorgängern keinesfalls. Das dürfte den meisten Spielern aber bewusst sein und einem Verkaufserfolg nicht im Weg stehen. Für das nächste Jahr darf man sich dann vielleicht wünschen, dass das Leben an sich ein bisschen normaler wird – und sich dafür endlich etwas bei Fifa tut. (Fabian Schmid, 10.10.2020)