Noch drückt man sich an den Scheiben in der Herrengasse 5 in Wien die Nasen platt: Am Samstag, 10.10. eröffnet das erste Pop-Up der kultigen Nuri-Sardine in Wien.

Schon der Großvater von Importeur und Shop-Gründer Jakob Glatz brachte die Sardinen von Portugal nach Österreich. 2015 verschwanden sie aus den Regalen, um bei ihrer Rückkehr auf den heimischen Markt 2018 Wellen der Begeisterung auf Social Media und Co. auszulösen.

Erwartet hat sich das niemand, auch nicht Jakob Glatz. "Die Österreicher schätzen unser hochwertiges Produkt." Wieso die Nation aber derart auf die gelb verpackten Sardinen abfährt, kann sich der Unternehmer nur damit erklären, dass Österreich eben Geschmack hat.

Nuri feiert heuer 100-jähriges Jubiläum, mit Samstag 10.10. eröffnet der erste Nuri-Pop-up-Store Österreichs, in der Wiener Herrengasse.
Foto: Florence Stoiber

Heuer feiert Nuri sein 100-jähriges Jubiläum: Mit dem Shop möchte das Team um Glatz das Flair der Fabrik nahe Porto in Portugal erlebbar machen. Mit dem Design der Bar war Künstlerin Laura Karasinski beauftragt. Nuri-Gelb ist natürlich wichtiger Bestandteil des Geschäfts. Edel unterstützt von dunklem Vollholz, portugiesisch anmutenden Azulejos, Fliesen, auf dem Boden und goldenen Beschlägen an den Möbeln. Die Nuri-Sardine ist hochwertig, das sollte auch der Shop widerspiegeln, so Glatz.

Abgesehen von den klassischen Sardinen, sowie Makrelenfilets kann man auch Produkte kaufen, die bisher nicht in Österreich erhältlich waren. So gibt es im Shop beispielsweise eine limitierte Anzahl an Nuri-Dosen mit Sardinenrogen, die manchereins auch als "portugiesischen Kaviar" bezeichnet. Zusätzlich wird eine Menge an Merchandise-Artikeln von Nuri-gelben Socken bis zum Korkenzieher angeboten.

Shopinhaber und Nuri-Importeur Jakob Glatz wollte das portugiesische Flair der Manufaktur nahe Porto in Wien erlebbar machen.
Foto: Florence Stoiber

Die Idee Nuri für Österreich noch greifbarer zu machen, hatte Glatz schon lange. Als das Konservengeschäft mit dem Lockdown um knappe 50 Prozent anstieg, war für den Unternehmer klar: "Wir eröffnen ein Geschäft. Eines, das Nuri als Lebensgefühl erlebbar macht." Mit Sommer 2021 können Nuri-Fans auch die Fabrik in Portugal besichtigen. Bis dahin führt die Reise zu portugiesisch-österreichischem Kultflair in den Shop in der Wiener Herrengasse.

-----------

Österreichs höchstbewerteter Rotwein im Branchenmagazin "Wine Spectator"

Erst im Sommer hatte das holländische Weinfachmagazin "Perswijn" Winzerin Dorli Muhr zur "Frau des Jahres" gekürt. Nun erhielt ihr Blaufränkisch Spitzerberg 2017 vom anerkannten Magazin "Wine Specator", die höchste Punktebewertung, die das Magazin je an einen österreichischen Rotwein vergeben hat.

Der Verkoster für den Wine-Spectator, Aleks Zecevic, über Muhrs Blaufränkisch Ried Spitzerberg 2017: "Er tanzt elegant über den Gaumen, bei guter Konzentration und hoher Komplexität. Der Wein startet mit einem verführenden Aroma aus Hibiskus-Tee und Rosen, um mit Kirschen, Cassis und Lakritznoten zu vollenden."

Winzerin Dorli Muhr keltert Rotwein in ihrer Heimatgemeinde Prellenkirchen vor Wien.
Foto: Anna Stöcher

Zudem gibt Tester Zecevic seiner internationalen Leserschaft den Hinweis, doch in Zukunft mehr auf die Rotweine Österreichs zu achten. Diese hätten nämlich im Schatten von Grüner Veltliner und Co. in den letzten Jahren eine beachtliche Qualitätssteigerung hingelegt.

Muhrs Erklärung für die hohe Punktebewertung: "Die Verkostung für den Wine Spectator erfolgt blind und in zwei Runden. Bei Schnell-schnell-Proben gehen meine Weine oft unter, erst wenn man ihnen Zeit gibt, brillieren sie."

Der "Blaufränkisch Ried Spitzerberg 2017" ist aktuell der höchstbewertete Rotwein Österreichs im internationalen Branchenmagazin "Wine Spectator".
Foto: Hersteller

Augustinerbräu übernimmt Restaurant Drei Hacken

Lange rätselte man im ersten Bezirk, wer wohl die Baustelle in einem der traditionellsten Restaurants der Hauptstadt in Auftrag gegeben habe und wie der Bauherr sie wohl hinterlassen werde. Seit Kurzem steht fest: Das bayrische Augustinerbräu ist der neue Besitzer der Kultstätte "Drei Hacken" in der Wiener Singerstraße.

Foto: Nina Wessely
Schon Johann Nestroy tafelte in den "Drei Hacken" in Wien. Jetzt betreibt die Traditionsbrauerei Münchens, das Augustinerbräu, eine der ältesten Gaststätten der Stadt.
Foto: Nina Wessely

Die Optik des Lokals ist erfreulich gleich geblieben. Ein bisserl abgeschliffen und aufpoliert ist alles, die Züge der alten Gaststätte aber noch unverkennbar vorhanden. Die Büste des Kaiser Franz Josef teilt sich den Gastraum jetzt mit einem Gemälde des Augustinerstifts. Aber die beiden dürften sich gut vertragen.

Kaiser Franz Josef und ein Gemälde der Augustinerbrauerei teilen sich seit Kurzem den Gastraum in den Drei Hacken.
Foto: Nina Wessely

Ebenso verhält es sich mit Wiener Wirtshauskultur und dem süffigen, bayrischen Mönchsbier. Natürlich, alles muss jetzt nicht gleich bayowarisch werden im ersten Wiener Bezirk, aber diese Liaison dürfte bis auf weiteres ganz ok gelungen sein. Die ehemalige Betreiberin der Drei Hacken, Josefine Zawadil, zeichnet weiterhin für das angrenzende Lokal "Magazin" in der Riemergasse verantwortlich. (niw, 9.10.2020)