Im Rahmen des Großprojekts Triiiple in Wien errichten ARE und Soravia drei Wohntürme, auch sie werden zur ARE-Wohnbauinitiative gezählt.

Foto: Putschögl

Die Wohnbauinitiative der ARE Austrian Real Estate, einer 100-prozentigen Tochter der Bundesimmobiliengesellschaft, biegt rein fahrplanmäßig betrachtet in die Zielgerade. Die Schaffung von 10.000 Wohneinheiten bis zum Jahr 2020 hatte man sich 2015 vorgenommen, je zur Hälfte Miete und Eigentum, zwei Milliarden Euro sollten investiert werden.

Die Zwischenbilanz: Fertiggestellt wurden per September 2020 genau 3135 Wohneinheiten, also erst ein knappes Drittel davon. 3671 Einheiten sind derzeit in Bau, 3100 Wohnungen befinden sich in Planung oder Vorbereitung, teilt eine Sprecherin der ARE dem STANDARD mit. Die Verzögerungen seien zu einem Gutteil auf länger dauernde Widmungsverfahren zurückzuführen, etwa beim Projekt Eurogate II in Wien.

Die Fertigstellungen teilten sich bisher auf 2630 Miet- und 505 Eigentumswohnungen auf. Insgesamt seien für die Wohnbauoffensive bereits über 1,9 Milliarden Euro investiert worden. "Das heißt, wir sind auf einem guten Weg und haben das Ziel fast erreicht", so ARE-CEO Hans-Peter Weiss. Das heißt aber auch, das Programm wird mehr als zwei Milliarden Euro umfassen – und es wird mit 10.000 Wohnungen auch nicht beendet sein, denn die ARE habe längst beschlossen, weiterhin stark in Wohnbau zu investieren.

In Bau sind derzeit unter anderem die Projekte im Wildgarten in Wien (12. Bezirk), das Großprojekt Vienna TwentyTwo in der Donaustadt, das gemeinsam mit der Signa realisiert wird und einen Turm mit Eigentumswohnungen beinhaltet, das weitere Großprojekt Triiiple im 3. Bezirk am Donaukanal mit Projektpartner Soravia sowie die Reininghausgründe und die Kirchner Kaserne in Graz.

Vorstände bestätigt

Weiss wurde kürzlich übrigens offiziell zum Chief Executive Officer (CEO) bestellt, er und Co-Geschäftsführer bzw. nun Chief Operating Officer (COO) Wolfgang Gleissner wurden für eine weitere Funktionsperiode bestätigt, beginnend mit dem zweiten Quartal 2021. Weiss ist seit 2011 Geschäftsführer der BIG, Gleissner seit 2003.

Und die BIG gab kürzlich auch die Zahlen für das erste Halbjahr bekannt. Von Jänner bis Juni stieg der Umsatz um 26,4 Millionen auf 571,4 Millionen Euro. Dabei gab es Mietzuwächse von 7,6 Millionen Euro und höhere Erlöse aus Mieterbestellungen von 25,5 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 80,4 auf 588,8 Millionen Euro, der Immobilienmarktwert lag per Ende Juni bei 13,4 Milliarden Euro, nach 12,8 Milliarden Euro Ende 2019. Auf die ARE mit ihren rund 560 Liegenschaften entfallen dabei rund drei Milliarden Euro.

Die Strategie zur weitgehenden Aufrechterhaltung des Baubetriebs trotz Corona-Krise sei durch das Ergebnis bestätigt worden – es gebe konzernweit keine Kurzarbeit, so das Unternehmen. Auch in der Phase des Lockdowns sei zumindest ein eingeschränkter Baustellenbetrieb unter Einhaltung aller erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen möglich gewesen, so die BIG.

Eines der größten laufenden Projekte ist der MedUni-Campus Graz. Die BIG investiert hier über 400 Millionen Euro. Vor wenigen Tagen fanden die Grundsteinsteinlegung für die Anatomie und die Dachgleiche für das Modul 2 West statt.

Die ARE nimmt gerade das neue Sicherheitszentrum in der Kaiserjägerstraße in Innsbruck in Angriff. Hier wird ein knapp dreistelliger Millionenbetrag investiert, derzeit finden Abbrüche statt. (mapu, 9.10.2020)