Rainer Wimmer tat es erneut: Sowohl bei den Metallern als auch beim Metallgewerbe erzielte der Pro-Ge-Verhandler bereits am ersten Tag eine Einigung.

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Wien – Nicht nur in der Metallindustrie ging es heuer zügig, auch im Metallgewerbe gab es bereits am ersten Verhandlungstag eine Einigung auf einen neuen Kollektivvertrag, wie die Gewerkschaft Pro-Ge am Freitag in einer Aussendung mitteilte. Demnach erreichte die Produktionsgewerkschaft für die rund 110.000 Arbeiterinnen und Arbeiter Lohnerhöhungen in der Höhe von 1,45 Prozent. Der neue Mindestlohn liegt nun bei 2.000 Euro.

Lehrlingsentschädigungen, Zulagen und Aufwandsentschädigungen steigen ebenfalls um 1,45 Prozent, hieß es in der Aussendung weiter. Die Nachtarbeitszulage und die Zulage für die dritte Schicht würden um 6,22 Prozent erhöht. Ebenso gibt es die Möglichkeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, statt der Ist-Lohnerhöhung zusätzliche Freizeit zu vereinbaren. Voraussetzung für diese individuelle Freizeitoption ist eine Betriebsvereinbarung.

Ab 1. Jänner in Kraft

Der neue Kollektivvertrag tritt mit 1. Jänner 2021 in Kraft. Der Geltungsbereich des Kollektivvertrags betrifft viele verschiedene Zweige: unter anderem Elektrotechnik, Metalltechnik, Mechatronik und Kfz-Mechanik sowie die Gruppe der Installateure.

"Angesichts der Wirtschaftskrise hatten bei dieser Lohnrunde der Erhalt der Kaufkraft und die Sicherung von Arbeitsplätzen für uns oberste Priorität", sagt Pro-Ge-Verhandlungsleiter Rainer Wimmer.

Arbeitgeber-Verhandlungsleiter Andreas Lahner von der Wirtschaftskammer ist überzeugt, dass unter den gegebenen Umständen dieser Abschluss mit Augenmaß sowohl für die Arbeitgeber- als auch für die Arbeitnehmerseite einen tragbaren Kompromiss darstellt.

Metaller einigten sich im September

Für die 130.000 Beschäftigen in der metalltechnischen Industrie, die sogenannten Metaller, hatte die Pro-Ge bereits im September einen Kollektivvertrag ausgehandelt. Bei den Metallern steigen die Ist- und KV-Löhne sowie -Gehälter ab November um 1,45 Prozent. Außerdem gibt es eine Empfehlung an Betriebe, denen es wirtschaftlich gut geht, eine Corona-Prämie von 150 Euro auszuschütten, wie DER STANDARD hier berichtete. (red, 9.10.2020)