Die Lufthansa bearbeite rund 1.700 Erstattungsanträge pro Stunde, heißt es vonseiten des Konzerns. Aufgrund stornierter Flüge schuldet die AUA-Mutter ihren Kunden inzwischen weniger als 300 Millionen Euro.

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Frankfurt – Beim AUA-Mutterkonzern Lufthansa warten weiterhin rund 650.000 Kunden auf die Erstattung stornierter Tickets. Allerdings habe die Zahl abgenommen, und die offenen Forderungen beliefen sich inzwischen auf weniger als 300 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Frankfurt mitteilte. Eine Woche zuvor waren es noch rund 350 Millionen Euro gewesen.

Durch laufende Änderungen der Flugpläne infolge der Corona-Reisebeschränkungen komme es zu unvermeidbaren Flugstreichungen, sodass die Zahl der offenen Erstattungsanträge nie ganz auf null sinken könne, erklärte das Unternehmen. Aktuell sei man durch verstärkten Personaleinsatz in der Lage, rund 1.700 Erstattungsanträge pro Stunde zu bearbeiten.

Milliarden vom Staat

Die vom Staat gestützte Lufthansa hat in der Corona-Krise seit März Millionen Tickets storniert und nicht fristgemäß erstattet, wie sie selbst eingeräumt hat. Konzernweit wurden bisher 7,3 Millionen Tickets mit einer Summe von 3,2 Milliarden Euro erstattet. Der M-Dax-Konzern ist wegen der schleppenden Auszahlung von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg nun verklagt worden.

Auch in Österreich gab es ein Hilfspaket – und zwar für die Lufthansa-Tochter AUA. Die Regierung unterstützt die Airline mit 450 Millionen Euro, der deutsche Mutterkonzern noch einmal mit 150 Millionen. Und auch die schweizerische AUA-Schwester Swiss wurde mit viel Geld vom Staat gestützt. (dpa, 9.10.2020)