Das Ehepaar Strache soll laut der einstigen Bürochefin auf Parteikosten Weihnachtsgeschenke gekauft haben

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Mehr als 500.000 Euro Schaden soll das Ehepaar Strache laut Ermittlern seiner ehemaligen Partei zugefügt haben. Die Liste der Vorwürfe ist lang: da geht es etwa um Nachhilfestunden, Medikamente, Reparaturen am Swimmingpool, die von der Partei bezahlt worden sein sollen. Oft auch mittels falscher Spesenabrechnung, wie Heinz-Christian Straches ehemaliger Bodyguard und seine ehemalige Assistentin ausgesagt haben – beide sind selbst Beschuldigte.

"War der Wunsch vom Chef"

Aus einer Einvernahme der einstigen Büroleiterin geht ein absurdes Detail hervor: Sie, der Bodyguard und ein einstiger Kabinettsmitarbeiter von Heinz-Christian Strache sollen dessen Ehefrau bei den Weihnachtseinkäufen geholfen haben – und zwar in der Dienstzeit. Warum? "Das war der Wunsch vom Chef", so die Beschuldigte. Der Bodyguard habe das hingegen "gern gemacht". Insgesamt ist von 15 bis 20 Einkäufen die Rede, bei denen Straches Assistentin dessen Ehefrau begleitet habe, zum Beispiel in Parfümerien.

"Einen Teil hat Frau Strache mitgenommen"

Und wie wurde abgerechnet? Laut Assistentin über die Partei, obwohl teils private Geschenke erworben wurden: "Einen Teil dieser eingekauften Waren hat Frau Strache dann persönlich mitgenommen. Die Abrechnung erfolgte aber zu 100 Prozent über die Partei." Heinz-Christian Strache wies die Vorwürfe, wie alle in der Spesenaffäre, strikt von sich. Es gilt die Unschuldsvermutung. (Fabian Schmid, 9.10.2020)