FinSpy soll gegen Bürgerrechtler verwendet worden sein.

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Eine Gruppe in Ägypten, die gegen Aktivisten vorgeht, soll auf den Staatstrojaner FinSpy des deutsch-britischen Herstellers Finfisher genutzt haben. Dieser wurde schon vor der Revolution 2011 verwendet, um gegen Regierungsgegner vorzugehen. Digitale Überwachung erfolgt durch eine Gruppe, die unter Experten als "NilePhish" bezeichnet wird – sie soll nun angeblich FinSpy verwenden, wie einige Übereinstimmungen, unter anderem beim Hosting-Provider, belegen sollen.

Bundestrojaner

Wie die Gruppierung an die Software gelangt ist, ist unklar. Sie wird in Deutschland unter anderem von der dortigen Polizei genutzt. Finfisher warb bisher damit, dass die Firma nur mit Behörden und Geheimdiensten arbeite. Zivilrechtler kritisieren, dass in Ländern wie eben Ägypten, aber auch der Türkei, Bahrain und Äthiopien die Software zum Einsatz kommt, um Menschenrechtsaktivisten zu bekämpfen. (red, 9.10.2020)