Nur sechs Wochen nach Hurrikan Laura hat Delta im Süden der USA erneut zu Stromausfällen geführt. Heftiger Regen überflutete einige Landstriche.

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Washington – Nur sechs Wochen nach Hurrikan Laura hat der Tropensturm Delta im Süden der USA erneut zu Stromausfällen für Hunderttausende geführt. Heftiger Regen überflutete einige Landstriche. Nachdem Delta noch in Hurrikan-Stärke mit Windgeschwindigkeiten von gut 150 Kilometern pro Stunde auf die Küste des US-Bundesstaats Louisiana getroffen war, schwächte er sich aber am Samstag und Sonntag über Land deutlich ab.

600.000 Leute ohne Strom

Laut CNN galt am Samstag für rund fünf Millionen Menschen im Mississippi River Valley eine Warnung vor Sturmfluten. Am Sonntag bestand diese für etwa drei Millionen weiter. In Louisiana hatten am Samstag rund 600.000 Kunden nach Angaben der Webseite Poweroutage.us keinen Strom, in Texas und Mississippi gab es je rund 100.000 Ausfälle. Einen Tag später war erst in einem Drittel aller Fälle die Versorgung wieder hergestellt.

"Dies war ein sehr großer Sturm", sagte Louisianas Governeur John Bel Edwards am Samstag. "Auch wenn er nicht ganz so stark wie Hurrikan Laura war, so war er doch sehr groß", ergänzte er. Bestätigte Todesfälle gab es zunächst keine. "Dies wird uns zurückwerfen, aber es wird nicht unsere Zukunft bestimmen." Die Behörden hatten davor gewarnt, dass der Wind in Louisiana zum Teil immer noch herumliegende Trümmerteile des vorherigen Hurrikans durch die Gegend wirbeln könnte.

Sturmserie

Laura – ein Hurrikan der Stufe vier – war vor sechs Wochen nur wenige Dutzend Kilometer von der Stelle entfernt auf Land getroffen, wo nun auch Delta auf die Küste traf. An vielen Häusern sind die Schäden noch immer nicht behoben. So war auf Fernsehbildern zu sehen, dass zahlreiche Gebäude blaue Planen statt fester Dächer haben. Rund 10.000 Menschen wohnen seitdem immer noch in Hotels, wie Edwards am Freitag sagte. Delta ist bereits der vierte Sturm, der die Küste von Louisiana in diesem Jahr trifft. Bei Laura, dem stärksten davon, kamen 30 Menschen ums Leben, wie der Gouverneur am Freitag sagte.

In der diesjährigen Wirbelsturmsaison über dem Atlantik, die von Juni bis November dauert, haben sich bereits so viele starke Stürme gebildet, dass die 21 Namen, die in alphabetischer Reihenfolge dafür vorgesehen waren, aufgebraucht sind. Die Meteorologen griffen deshalb auf das griechische Alphabet zurück, zuletzt war das 2005 nötig. (APA, dpa, 11.10.2020)