So leer wie in Zeiten der Corona-Pandemie war Pompeji schon lange nicht mehr.

Foto: EPA/CESARE ABBATE

Eine Kanadierin, die 2005 einige Steine aus der archäologischen Ausgrabungsstätte Pompeji entwendet hatte, gab sie nun mit einer bizzaren Begründung zurück: Sie sei seit dem Diebstahl vom Pech verfolgt gewesen. Finanzielle und gesundheitliche Probleme hätten die 36-Jährige seit ihrem Diebstahl in Pompeji geplagt.

In einem Begleitschreiben an die Inhaberin einer Reisegesellschaft in Pompeji sandte die Kanadierin die Steine mit der Bitte zurück, sie dem archäologischen Park zu übergeben, berichteten italienische Medien. Die Frau entschuldigte sich für ihre Tat, aus der sie viel gelernt habe. "Ich war jung und dumm. Ich wollte ein Stück Geschichte mit nach Hause nehmen und habe dabei nicht bedacht, was genau ich da mitnahm: Ein Stück Geschichte, in der sich starke negative Energie versteinert hat. Viele Personen sind auf schreckliche Weise umgekommen und ich habe Steine aus dieser verwüsteten Gegend mitgenommen", so die Frau.

UNESCO-Weltkulturerbe

"Seitdem hat das Pech mich und meine Familie verfolgt. Ich bin zwei Mal an Brustkrebs erkrankt. Meine Familie und ich haben schwere finanzielle Probleme erlitten. Wir sind anständige Leute und ich will diesen Fluch nicht an meine Familie und meine Kindern weitergeben", hieß es im Brief. Die Inhaberin der Reisegesellschaft übergab die Steine den Carabinieri in Pompeji.

Dort war kürzlich ein anderer anonymer Brief eines Paares eingegangen, das ebenfalls 2005 Pompeji besichtigt und Steine mitgehen hatte lassen und sich nun vor "negativer Energie" fürchtete.

Die römische Stadt Pompeji am Golf von Neapel wurde im Jahr 79 ausgelöscht, als der Vesuv ausbrach und Asche und Lava die Siedlung unter sich begruben. Dabei kamen rund 2.000 Personen ums Leben. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt wiederentdeckt. Heute ist Pompeji eine der am besterhaltenen antiken Stadtruinen und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Mitnahme von Steinen oder gar Artefakten aus Pompeji ist verboten, was so manche Touristen freilich ignorieren. Vielleicht hält ja künftig die Angst vor dem "Fluch" törichte Besucher davon ab, Pompeji weiter zu beschädigen – dann hätte der Unsinn auch etwas Gutes. (APA, red, 12.10.2020)