Frauen und non-binäre Skater beleben die Szene auf Tiktok.

Foto: Tiktok/Courtney_Cio

"Als ich 14 war, haben die Jungs mich ausgelacht, weil ich das einzige Mädel im Skatepark war", sagt Courtney Atencio. "Es ist so wichtig, dass wir auf Tiktok anderen Mädels zeigen können, dass sie nicht alleine sind und dass sie nicht auf diese Kerle hören sollen." Die Subkultur rund um die rollenden Bretter hat auf der Plattform, die seit Donald Trumps Verbotsvorstoß bekannter und umstrittener denn je ist, hat hier eine lebendige Community, die sich von der lange von Männern dominierten Szene unterscheidet. Es sind viele Frauen und auch queere Personen, die sich hier einer wachsenden Anhängerschaft präsentieren, berichtet The Verge.

Hashtags wie #skatergirl und #girlswhoskae steigen permanent in der Beliebtheit. Populäre Skaterinnen wie Atencio oder Brianna King inspirieren nicht nur mit ihren Tricks, sondern locken auch ehemalige Skater zurück zu ihrem Sport.

Comeback

Auch Faeth Perryman nimmt immer mehr Frauen wahr, die auf Tiktok am Skateboard unterwegs sind. Ob das damit zu tun hat, dass die Plattform viele weibliche Nutzer hat oder diese Inhalte dort einfach präsenter sind, vermag sie nicht zu sagen. Dank einer Empfehlung der Algorithmen der Plattform fand jedenfalls eine Aufnahme von ihr, die sie beim Skaten entlang eines Strandes im Sonnenaufgang zeigt, 250.000 Zuseher beschert. Heute gibt sie regelmäßig interessierten Neuanfängern Tipps.

Nachdem die große Zeit des Hobbys in den 1990ern langsam zu Ende ging, erlebt es nun ein Comeback. Dieses führt den Sport sogar in die Sommerolympiade. Das dortige Debüt muss aufgrund der Coronavirus-Pandemie aber auf sich warten lassen. Derweil kann man sich aber virtuell wieder mit 360s und anderen Tricks beschäftigen, denn Activision hat die ersten beiden Teile von Tony Hawk’s Pro Skater – seinerzeit die besten Skate-Simulationen – in einer überarbeiteten Fassung veröffentlicht.

Viele positive Kommentare

Auch C, eine trans-nonbinäre Künstlerin hat über Tiktok-Videos zurück zum Sport gefunden, den sie zuletzt als Jugendliche betrieben hat. "Skating ist meiner Meinung nach punk und anti-Mainstream, so wie es auch ist, trans zu sein und außerhalb des binären Geschlechterspektrums zu stehen. Ich finde es wunderschön, dass sich auf Tiktok diese zwei Dinge vereinen.

Unter den Videos der weiblichen und queeren Skaterinnen finden sich neben viel Zuspruch und Neugier immer wieder auch abwertende Kommentare. Männer kritisieren etwa den Skatestil oder bezeichnen die Sportler als Angeber. Doch, so sagen die Betroffenen, positive Kommentare und Anfeuerungen seien viel häufiger zu lesen als negative, darum müsse man sich Bösartigkeiten nicht so zu Herzen nehmen.

Ziel ist es aber, nicht nur online der Skate-Community neues Leben einzuhauchen. Man wolle die Zuseher auch dazu bewegen, das Handy wegzulegen und selbst zum Brett zu greifen. (red, 13.10.2020)