Am 24. September wurde der erste brasilianische Gripen von Navegantes nach Gavião Peixoto überstellt.

Foto: Saab

Auf dem Gelände des brasilianischen Flugzeugbauers Embraer werden umfangreiche Tests absolviert.

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Ende September erhielt die brasilianische Luftwaffe ihr erstes Gripen-Kampfflugzeug des schwedischen Herstellers Saab. Die Maschine landete in Navegantes an der Atlantikküste und wird seither ausgiebig getestet, berichtet das Fachmagazin "Janes Defence". Laut Saab-Aussendung soll der Gripen bereits am 23. Oktober bei den Feierlichkeiten zum Tag der Luftstreitkräfte der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Die erste Tranche besteht aus 28 Standardmodellen der aktuellen Baureihe sowie sechs zweisitzigen Trainern, insgesamt sollen 108 Maschinen beschafft werden. Brasilien erwog ursprünglich auch auch einen flugzeugträgergestützten Einsatz des Gripen, um die 23 aus den 1970er-Jahren stammenden US-Jets vom Typ A-4 Skyhawk zu ersetzen, die auf dem Träger São Paulo, der ehemaligen französischen Foch, stationiert waren. Seit die São Paulo 2018 durch das gebraucht in Großbritannien erstandene amphibische Angriffsschiff HM Atlantico (zuvor HMS Ocean) ersetzt wurde, ist das Thema vom Tisch.

Das brasilianische Werk in Gavião Peixoto im Bundesstaat São Paulo baut Heck- und Frontpartien für die Einsitzer sowie Luftbremsen und Flügelkästen für die Gripen-F-Zweisitzer. Das Personal wurde im Saab-Werk in Linköping ausgebildet.

Exportmarkt Lateinamerika

Ein Verkauf an die mexikanischen Streitkräfte wird angestrebt, Ecuador und Argentinien haben bereits Interesse an Gripen aus brasilianischer Fertigung bekundet.

Allerdings werden 30 Prozent der Gripen-Bestandteile, darunter das Radar, in Großbritannien hergestellt, wegen des Falkland-Konflikts wäre ein britisches Veto gegen eine Belieferung des ehemaligen Kriegsgegners praktisch sicher. (bed, 13.10.2020)