Die Wetterprognosen für das Eröffnungswochenende sind nicht schlecht. Bevor es aber bergab geht, geht es im Weltcup bergauf.

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Warum steigt der Weltcupauftakt in diesem Jahre eine Woche früher?

Antwort: Durch die Vorverlegung ist gewährleistet, dass der Rettenbachferner im Gegensatz zum benachbarten Tiefenbach-Gletscher exklusiv dem Rennsport gehört. Bereits im August wurde beschlossen, keine Zuseher an die Piste zu lassen. Der alpine Weltcup soll, ähnlich der Formel 1, in von der Öffentlichkeit abgeschotteten Bereichen starten.

Frage: Wie können die Sportlerinnen und Sportler bei den herrschenden Beschränkungen an- und abreisen?

Antwort: Der österreichische Skiverband (ÖSV) übernimmt in Zusammenarbeit mit den nationalen und lokalen Behörden administrative Aufgaben. Die Teams genießen einen Sonderstatus, fast alle Personen, die nach Sölden reisen, müssen allerdings über einen negativen Covid-19-Test verfügen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Die Anreise über die Gletscherstraße erfolgt individuell mit begrenzten Personenzahlen in Pkws und Bussen. Die Einreisemodalitäten bei der Rückkehr müssen die Teams selbst klären.

Frage: Wer hat überhaupt Zugang zum Renngelände?

Antwort: Die am Weltcupauftakt beteiligten Personen werden in vier Gruppen aufgeteilt und wohnen in zugeteilten Hotels. Athleten, Serviceleute und Mitarbeiter des internationalen Skiverbandes Fis bilden die Gruppe "Rot". Mitarbeiter und Personen aus Fremdfirmen sind "Blau". Unter "Gelb" versammeln sich Medien und die Mitarbeiter des Host-Broadcasters ORF. Sie dürfen die Aktiven in offenen Mixedzonen interviewen. Rund 200 spezielle Gäste, in der Gruppe "Grün" zusammengefasst, dürfen im Zielbereich auf zugeteilten Plätzen sitzen.

Frage: Was passiert, wenn innerhalb des Zirkus ein Test positiv ist?

Antwort: Im Renngelände ist über Scanner ein Contact-Tracing aller Akkreditierten möglich. Positive Fälle werden wie üblich den Behörden gemeldet und führen zu einer zehntägigen Quarantäne. Geprüft wird, welche Kontakte es gab und wie intensiv diese waren. K1-Kontakte werden ebenfalls isoliert. Wie viele positive Tests die Veranstaltung infrage stellen, ist offen. In Sölden wurde am Mittwoch ein sogenannter Lab-Truck mit mobilem Hightechlabor vom Land Tirol stationiert. Testergebnisse sollen innerhalb weniger Stunden vorliegen.

Frage: Wird es in dieser Saison Skirennen mit Zusehern geben.

Antwort: In diesem Jahr vermutlich nicht mehr. Der ÖSV will allerdings mit den von ihm veranstalteten Rennen in Sölden und in Lech/Zürs (Parallelrennen am 13./14. November) unter Beweis stellen, dass das Hygienekonzept wirkt. Sollte es keine oder nur wenige Infektionen geben, könnte die Fis zu weiteren Rennen Zuseher zulassen – natürlich im dafür nach nationalen Regelungen vorgesehenen Ausmaß. Für den Saisonhöhepunkt, die WM in Cortina d’Ampezzo vom 8. bis 21. Februar 2021, planen die Veranstalter mit bis zu 5000 Zusehern pro Tag.

Frage: Ändert sich etwas am TV-Erlebnis alpiner Skiweltcup?

Antwort: Bis auf die fehlende Zuseherkulisse nichts. Der ORF überträgt am Samstag (Damen) und Sonntag (Herren) live. Start jeweils zehn Uhr. (FRAGE & ANTWORT: Sigi Lützow, 15.10.2020)