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Vladimir Putin zeigt sich besorgt um die Lage in Bergkarabach.

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Stepanakert/Jerewan (Eriwan)/Baku – Im Ringen um eine friedliche Lösung im blutigen Konflikt in der Südkaukasus-Region Bergkarabach setzt Kremlchef Wladimir Putin auf die Türkei. Dringend notwendig seien gemeinsame Anstrengungen, teilte der Kreml am Mittwochabend in Moskau mit. Nur so könne das Blutvergießen beendet werden. Putin äußerte sich nach einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan.

Es sei "die Hoffnung geäußert" worden, dass die Türkei als Mitglied der so bezeichneten Minsker Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) "einen konstruktiven Beitrag zur Deeskalation des Konflikts leisten wird". In diesem Format wird seit langem in dem jahrzehntealten Konflikt vermittelt.

Putin "ernsthaft besorgt"

Die Türkei steht dabei auf der Seite Aserbaidschans, während Armenien Russland als Schutzmacht sieht. Der neue Krieg um Bergkarabach hatte am 27. September begonnen. Die bergige Region, in der rund 145.000 Menschen leben, wird von Armenien kontrolliert, gehört aber völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan.

Putin und Erdogan appellierten an die Konfliktparteien, sich an die am Samstag unter russischer Vermittlung vereinbarte Waffenruhe zu halten. Seit Tagen kommt es immer wieder zu neuen Gefechten. Putin sei "ernsthaft besorgt", dass sich auch islamistische Kämpfer an dem Konflikt beteiligten, teilte der Kreml weiter mit. (APA, 14.10.2020)