Magsafe bringt mehr Komfort im Umgang mit Accessoires und für Apple ein neues Geschäftsfeld.

Foto: Apple

5G, höhere Bildschirmauflösung, aufgemotzte Kameras, Lidar, ein neuer Prozessor – die Liste an neuen Features der iPhone-12-Reihe ist recht lang. Geht es aber um Neuerungen, die den meisten Nutzern einen großen Mehrwert bieten, schrumpft sie dramatisch.

Ein neues Feature allerdings wird gern übersehen, obwohl es laut "The Verge" vielleicht "das größte Kaufargument" für die neuen Apple-Handys ist: Magsafe.

Premiere auf Macbooks

Was ist Magsafe eigentlich? Es handelt sich um ein von Apple konzipiertes Anschlusssystem, das 2006 bei der Macbook-Pro-Reihe Premiere feierte. Es ersetzt klassische Stecker mit einer magnetischen Lösung, die ursprünglich dazu diente, Ladekabel und Laptop passgenau zueinanderzuführen und verbunden zu halten. Die Magnetbefestigung in Verbindung mit flachen Kontakten ergab eine Lösung, die kaum Anfällig für mechanische Abnutzung und komfortabel zu verwenden war.

Magsafe, dessen zweite Version 2012 Einzug hielt, entwickelte sich schnell zu einem von vielen Nutzern geschätzten Feature. Dennoch begann Apple ab 2016 damit, den Magnetanschluss mit USB-C zu ersetzen.

Mehr Komfort für Accessoires

Nun ist es zurück am iPhone. Dort dient es nicht als Ersatz für den Lightning-Anschluss, sondern als Option für drahtloses Aufladen. Statt das Handy auf einem Qi-Ladepad korrekt positionieren zu müssen, positioniert sich ein Magsafe-Ladeadapter über die kreisrunde Magnetkonstellation automatisch korrekt.

In Sachen Accessoires bildet die Wireless-Charging-Option aber nur den Anfang. Gezeigt wurden von Apple auch Hüllen oder eine Halterung für Geldkarten, die sich künftig einfach am Handy fixieren lassen, statt sie mühselig auf das Handy quetschen zu müssen. Vorstellbar sind auch Halterungen in Autos, die das Telefon aufladen und ganz ohne Klammern oder ähnliche Fixierungsmechanismen auskommen. Solcherlei Vorzüge könnten den neuen Anschluss schnell zu einem beliebten Feature machen.

Geldmagnet

Das neue iPhone wird damit nicht nur magnetisch für Zubehör, sondern auch Apple wird magnetisch für den Geldtascheninhalt seiner Kunden. Denn entsprechendes Zubehör gibt es bislang ausschließlich dort zu kaufen. 45 Euro werden für den Ladeadapter, 55 Euro für diverse Hüllen fällig. 65 Euro kostet die lederne Halterung für Kreditkarte und Co.

Apple wird diesmal Magsafe auch auf Lizenzbasis für Dritthersteller verfügbar machen und Zubehör unter seinem "Made for iPhone"-Programm lizenzieren. Elektronikhersteller Belkin hat bereits erste Accessoires vorgestellt. Auch hier schneidet Apple natürlich mit. (gpi, 15.10.2020)

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Update, 13:40 Uhr: Belkin hat bereits Magsafe-kompatibles Zubehör vorgestellt, damit ist auch bestätigt, dass Apple Lizenzen an Dritthersteller vergibt. Der Artikel wurde entsprechend aktualisiert.