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Angehörige warten im jemenitischen Seiyun auf Angehörige, die im Zuge des Gefangenentausches die Seiten wechseln.

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Die Gefangenen steigen ein, bevor sie nach Sanaa geflogen werden.

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Sanaa – Die Konfliktparteien im Jemen haben am Donnerstag mit einem Ende September beschlossenen Gefangenenaustausch begonnen. Ein erstes Flugzeug mit freigelassenen jemenitischen Soldaten an Bord startete am Donnerstag auf dem von Houthi-Rebellen kontrollierten Flughafen von Sanaa, wie ein AFP-Korrespondent beobachtete. Organisiert wird der Austausch vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK).

Insgesamt wollen die von Saudi-Arabien unterstützte Regierung im Jemen und die Houthi 1.081 Gefangene austauschen – es ist damit der größte Gefangenenaustausch seit dem Beginn des Konflikts im Jemen 2014. Auf den Schritt hatten sich beide Seiten im September unter UN-Vermittlung in der Schweiz geeinigt.

Seit 2014 Bürgerkrieg

Laut den Houthi nahestehenden Medien sollten die ersten freigelassenen Kämpfer im Laufe des Tages am internationalen Flughafen von Sanaa ankommen. Die Stadt befindet sich unter der Kontrolle der Rebellen.

Seit 2014 herrscht im Jemen ein Bürgerkrieg zwischen der von Saudi-Arabien unterstützten Regierung und schiitischen Houthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. In dem Konflikt wurden seither zehntausende Menschen getötet, viele von ihnen Zivilisten. Ein Ende der schweren humanitären Krise ist nicht in Sicht.

Die international anerkannte Regierung im Jemen und die Houthi-Rebellen hatten sich bereits bei Friedensverhandlungen 2018 in Schweden unter Vermittlung der Vereinten Nationen grundsätzlich auf den Austausch von 15.000 Gefangenen geeinigt. Dies wurde bisher jedoch nur sporadisch umgesetzt. (APA, AFP, 15.10.2020)